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Das Wichtigste in Kürze
Heute sind Banken per Gesetz dazu verpflichtet, ein Girokonto für jedermann zur Verfügung zu stellen. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um ein Konto, das von jeder Person eröffnet werden kann. Es sind in diesem Fall keine Einkommensnachweise oder Überprüfungen der Bonität erforderlich.
Doch bevor du dich für ein solches Konto entscheidest, solltest du dich mit dessen Eigenschaften und den verschiedenen Anbietern vertraut machen.
Inhalt
Diese 9 Basiskonten kannst du beantragen
Wir zeigen dir im Folgenden 9 Basiskonten, die du nutzen kannst.
comdirect Basiskonto
Die comdirect ist als Marke der Commerzbank einer der größten Direktbanken im deutschen Bankensektor. Mittlerweile gilt das Finanzinstitut aufgrund der Vielzahl an Finanzprodukten als Universalbank und erfreut sich bei Neu- und Bestandskunden einer großen Beliebtheit.
Genau wie andere deutsche Bankinstitute stellt die in Quickborn ansässige Direktbank ein Basiskonto zur Verfügung, welches alle Grundfunktionen eines vollwertigen Girokontos beinhaltet. Zu dem Konto bietet die Bank eine Girocard in Form einer Visa-Debitkarte ohne Jahresgebühr. Da es sich um ein Konto auf Guthabenbasis handelt, ist eine klassische Kreditkarte nicht im Leistungsumfang inkludiert.
Allerdings kommst du mit der gebührenfreien Girocard in den Genuss von kostenlosen Bargeldabhebungen innerhalb Europas. Wenn sich bei dir in der Nähe eine Filiale der Commerzbank befindet, hast du die Möglichkeit, dreimal pro Kalenderjahr Bargeld am Schalter ohne Zusatzgebühren einzuzahlen und abzuheben.
Kontoführungsgebühren: 1,90 €
Kostenlose Karten verfügbar: Visa-Debitkarte als Girocard
Gebühren für das Abheben von Geld: Innerhalb Europas sowie an 7.000 Geldautomaten der Cash Group, an Shell-Tankstellen und bei 13.000 Partnern im Einzelhandel ist der Bargeldbezug kostenfrei, 4,90 € pro Vorgang bei Bargeldauszahlungen in Fremdwährungen
C24 Basiskonto
Bei der C24 handelt es sich um eine im Jahr 2020 in Frankfurt am Main gegründete Direktbank des Online-Vergleichsportals Check24. Das Unternehmen hat eine deutsche Banklizenz und bietet dir ein kostengünstiges Basiskonto, dessen Eröffnung in wenigen Minuten per Online-Formular abgeschlossen ist.
Zu deinem Basiskonto erhältst du eine bedingungslos kostenlose Debit-Mastercard sowie eine Girocard. Beide Karten weisen eine Kompatibilität zu Apple Pay und Google Pay auf. Der Kontozugriff so wie dessen Verwaltung erfolgt bequem per Smartphone-App.
Als Zusatzleistung bietet dir die C24 bis zu vier kostenlose Unterkonten in Form von Pockets zu deinem Basiskonto. Diese sind ideal für den Einsatz als Sparkonto, ähnlich wie ein Tagesgeldkonto geeignet. Solltest du weitere Unterkonten benötigen, ist dies gegen eine Monatsgebühr von 2,90 € pro Konto möglich.
Kontoführungsgebühren: 5,90 €
Kostenlose Karten verfügbar: C24-Mastercard als Debitkarte, kostenlose C24-Girocard (bei weniger als zwei Lastschriften pro Monat erhebt C24 eine Monatsgebühr in Höhe von 1,90 €)
Gebühren für das Abheben von Geld: 2 € pro Bargeldauszahlung am Automaten sowie in Partnergeschäften, 1,75 % bei Bargeldbezug in Fremdwährung
Commerzbank Basiskonto
Die Commerzbank zählt in Deutschland zu den beliebtesten Filialbanken. Die deutsche Privatbank bietet dir ein umfangreiches Filialnetz, welches sich aus 450 Standorten zusammensetzt. Für Kunden, welche die Anforderungen des Basic-Girokontos, das sich als kostenloses Gehaltskonto nutzen lässt, nicht erfüllen, stellt die Commerzbank ein Basiskonto zur Verfügung.
Das Basiskonto ist mit allen Hauptfunktionen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgestattet. Hier erhältst du eine gebührenfreie Maestro-Girocard. Mit dieser kannst du an 7.000 Automaten der Cash Group kostenlos Bargeld abheben. Ein großer Pluspunkt bei diesem Finanzinstitut ist, dass die Konto- und Finanzverwaltung wahlweise per Filial- oder Online-Banking möglich ist.
Des Weiteren steht dir bei Rückfragen ein persönlicher Ansprechpartner in der Filiale zur Verfügung. Allerdings wirkt sich dieser Service auf die Konditionen aus, wodurch die Kontoführung bei dem Basiskonto nicht gebührenfrei ist. Zusätzlich berechnet die Bank im Bereich des Telefon-Bankings sowie für jede beleghafte SEPA-Überweisung eine Gebühr in Höhe von 1,50 €.
Kontoführungsgebühren: 6,90 €
Kostenlose Karten verfügbar: Bis zu 2 kostenlose Maestro-Girocards
Gebühren für das Abheben von Geld: An allen Cash-Group-Automaten kostenlos, 1 % (mind. 5,98 €) pro Bargeldauszahlung bei Fremdbanken sowie bei Auszahlungen in Fremdwährungen
Consorsbank Basiskonto
Bei der Consorsbank handelt es sich um ein Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas. Diese Direktbank ist einer der führenden in Europa und bietet dir ein kostengünstiges Basiskonto. Alternativ lässt sich das Konto als kostenloses Gehaltskonto einsetzen, um die Kontoführungsgebühr von 4 € zu umgehen.
Das Dienstleistungspaket des Basiskontos umfasst alle Standardleistungen des Essential-Kontos und beinhaltet keine Überziehungsmöglichkeit. Standardmäßig erhältst du zu dem Konto eine kostenlose Visa-Debitkarte. Bei Bedarf kannst du eine Girocard mit V-Pay-Funktion für 1 € pro Monat zum Konto hinzubuchen.
Mit dieser profitierst du von einem gebührenfreien Bargeldbezug bis 200 € in 9.000 deutschen Supermärkten. Die Verwaltung des Basiskontos erfolgt wahlweise über die Website oder ortsunabhängig per Banking-App. Online-Überweisungen sowie Bargeldabhebungen in Euro an allen Visa-Bankautomaten sind ohne die Berechnung von Zusatzkosten im Leistungsumfang inkludiert.
Kontoführungsgebühren: Für Kontoinhaber unter 28 Jahren oder ab einem monatlichen Geldeingang von 700 € kostenlos, 4 € Kontoführungsgebühr ohne Mindestgeldeingang
Kostenlose Karten verfügbar: Visa-Debitkarte
Gebühren für das Abheben von Geld: Kostenlose Bargeldauszahlungen im gesamten Euroraum mit der Girocard, europaweite Abhebungen in Euro sind mit der Visa-Debitkarte bis 50 € gebührenfrei, 2,10 % bei Abhebungen in Fremdwährung (gilt für beide Karten)
DKB Basiskonto
Die DKB ist eine Direktbank, welche als Tochterunternehmen der Bayerischen Landesbank ihre Finanzdienstleistungen ausschließlich im Internet bereitstellt. Im Rahmen des mobilen Online-Bankings kannst du dir bei der in Berlin ansässigen Bank ein Jedermann-Konto ohne Kontoführungsgebühr einrichten. Allerdings ist für die kostenlose Nutzung ein Gehaltseingang von 700 € pro Monat erforderlich.
Wenn du jünger 28 Jahre bist, bleibt dir die Kontoführungsgebühr in Höhe von 4,50 € unabhängig vom monatlichen Geldeingang erspart. Bei dem Konto handelt es sich um ein Guthabenkonto, welches sich bequem per Banking-App verwalten lässt. Für die Abwicklung deiner bargeldlosen Geschäfte bekommst du eine Visa-Debitkarte ohne Zusatzkosten.
Eine Zweitkarte in Form einer Girocard bietet die DKB zu dem Basiskonto bislang nicht an. Zudem sind Bargeldauszahlungen bei der DKB erst ab einem von Mindestbetrag von 50 € durchführbar. Das Gleiche gilt als Gegenwert bei Abhebungen in fremden Währungen.
Kontoführungsgebühren: Für Personen unter 28 Jahren oder ab einem Geldeingang von 700 € gebührenfrei, andernfalls 4,50 € pro Monat
Kostenlose Karten verfügbar: Visa-Debitkarte
Gebühren für das Abheben von Geld: Kostenlose Bargeldauszahlungen im europäischen Wirtschaftsraum (EWR), 2,20 % bei Abhebungen in Fremdwährungen
N26 Basiskonto
Eine weitere Möglichkeit, wie du zeitnah ein Basiskonto eröffnen kannst, ist die 2013 in Berlin gegründete Neobank N26. Als Alleinstellungsmerkmal dieser Onlinebank gilt die multifunktionale Banking-App, worüber sich alle Bankgeschäfte unkompliziert mit dem Smartphone abwickeln lassen.
Als Basiskonto steht dir das Flex-Konto zur Verfügung. Dieses Konto richtet sich an Kunden, welche die Mindestanforderungen im Bereich der Bonitätsprüfung nicht erfüllen. Das Jedermann-Konto der N26 ist mit einer kostenlosen Mastercard-Debitkarte ohne Zusatzgebühren ausgestattet.
Wenn du zusätzliche Flexibilität benötigst, kannst du innerhalb der Banking-App eine Maestro-Girocard hinzubuchen. Darüber hinaus lassen sich die Finanzen innerhalb des Kontos übersichtlich mit Unterkonten, sogenannten Spaces, strukturieren. Zusätzlich kannst du bei N26 mit der Cash26-Funktion in 12.000 Partnergeschäften Bargeld an der Kasse einzahlen und abheben.
Kontoführungsgebühren: 6 €
Kostenlose Karten verfügbar: Mastercard-Debitkarte, Maestro-Card
Gebühren für das Abheben von Geld: 2 € pro Bargeldauszahlung in ganz Europa plus 1,75 % bei Abhebungen in Fremdwährungen
norisbank Basiskonto
Bei der norisbank handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz in Bonn. Das Basiskonto dieser Bank basiert auf eine günstige Kontoführung ohne Mindestgeldeingang. Der Leistungsumfang des Kontos umfasst die Ausgabe einer Servicecard in Form einer Debitkarte, mit der du dir an 7.000 Automaten, der Cash Group kostenlos Bargeld auszahlen lassen kannst.
Darüber hinaus bietet dir die norisbank auf Wunsch eine weitere Mastercard-Debitkarte, welche sich gegen eine Jahresgebühr von 12 € als Zweitkarte einsetzen lässt. Mit beiden Karten hast du die Möglichkeit, beleghafte Buchungen an den SB-Terminals der Deutsche Bank ohne Zusatzkosten durchzuführen.
Der Kontozugriff erfolgt über eine einfach zu bedienende Banking-App. Zusätzlich kannst du mobiles Telefon-Banking für deine Überweisungen nutzen. Leider ist das Konto der norisbank unabhängig vom monatlichen Geldeingang an eine Kontoführungsgebühr geknüpft.
Kontoführungsgebühren: 5,90 €
Kostenlose Karten verfügbar: Gebührenfreie Debitkarte (Servicecard)
Gebühren für das Abheben von Geld: An 7.000 Cash-Group-Automaten kostenlos, darüber hinaus 1 % (mind. 6 €) pro Abhebevorgang mit der Servicecard, 2,50 % (mind. 6 €) bei Bargeldauszahlungen in Fremdwährungen zuzüglich 0,50 % Währungsumrechnungsentgelt
PSD Bank Nürnberg Basiskonto
Die PSD Bank Nürnberg ist eine Direktbank, welche Teil der PSD-Bankengruppe ist. Dieser Verband setzt sich aus 14 unabhängig voneinander agierenden Genossenschaftsbanken zusammen. Obwohl es sich um die größte Direktbankengruppe in Deutschland handelt, bietet die PSD Bank persönliche Beratungen in rund 60 Niederlassungen an.
Die Bank bietet dir ein Basiskonto auf der Grundlage einer günstigen Kontoführungsgebühr. Zu dem Konto vergibt die PSD Bank eine kostengünstige Girocard mit V-Pay-Funktion. Mit dieser kannst du bargeldlos einkaufen und kontaktlos im Geschäft bezahlen. Bei der Girocard berechnet die Bank eine jährliche Gebühr in Höhe von 5 €.
Bargeldabhebungen lassen sich an den Automaten aller Volks- und Raiffeisenbanken durchführen und sind einmal pro Monat kostenlos. Ein weiterer Vorteil ist der Live-Chat, in dem dir die fachkundigen Mitarbeiter bei Rückfragen während der Öffnungszeiten zur Verfügung stehen.
Kontoführungsgebühren: 5 €
Kostenlose Karten verfügbar: Nein, die Girocard ist an eine jährliche Gebühr von 5 € gebunden
Gebühren für das Abheben von Geld: Eine kostenlose Bargeldauszahlung pro Monat, im Anschluss 1,02 € pro Vorgang, 1 % (mind. 7,5 €) bei ausländischen Bargeldabhebungen
HypoVereinsbank Basiskonto
Als letzte Variante möchten wir dir das Angebot der Hypovereinsbank, kurz HVB, vorstellen. Die HVB ist eine Filialbank mit mehr als 460 Geschäftsstellen in Deutschland und ist eine Tochtergesellschaft der in Mailand ansässigen Großbank UniCredit.
Im Bereich des Basiskontos hast du bei dieser Bank die Wahl zwischen den Kontomodellen Aktiv und Plus. Der Leistungsumfang der Konten basiert auf die Ausgabe einer kostenlosen Girocard, welche bei dem Aktiv-Konto 5 € pro Jahr kostet. Zusätzlich bietet die Hypovereinsbank eine gebührenfreie Servicekarte in Form einer Debit-Card.
Allerdings berechnet die Bank Zusatzgebühren für SEPA-Echtzeitüberweisungen sowie für beleghafte Überweisungen. Der Kontozugriff sowie die Verwaltung deiner Finanzen ist neben den HVB-Filialen und SB-Terminals alternativ über die mobile Banking-App möglich.
Kontoführungsgebühren: Basiskonto Aktiv 2,90 €, Basiskonto Plus 7,90 €
Kostenlose Karten verfügbar: Girocard und Servicekarte sind bei dem Plus-Konto kostenlos, 5 € Jahresgebühr für die Girocard bei dem Aktiv-Konto
Gebühren für das Abheben von Geld: Gebührenfreie Bargeldauszahlungen an allen Cash-Group-Automaten sowie europaweit bei allen UniCredit Banken, 1 % (mind 4,75) bei Abhebungen in Fremdwährungen
Was ist ein Basiskonto (oder Girokonto für jedermann)?
Bei einem “Girokonto für jedermann” handelt es sich um ein Basiskonto. Dieses führst du auf Guthabenbasis, wobei du es nicht überziehen kannst. Auch eine klassische Kreditkarte wird dir hier nicht angeboten.
Es ist dir aber durchaus möglich, grundlegende Funktionen in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören, das Tätigen von Überweisungen, das Bezahlen an der Kasse mit Debitkarte, die Inanspruchnahme des Online-Bankings sowie das Abheben und Einzahlen von Kleingeld.
Da ein Girokonto heute Voraussetzung zur Gestaltung des Lebensalltags ist, sind Banken gesetzlich dazu verpflichtet, dir ein Basiskonto anzubieten.
Obwohl jede Bank in Deutschland verpflichtet ist, ein Bürgerkonto zu niedrigen Konditionen anzubieten, ist die kostenlose Kontoführung nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dementsprechend unterscheiden sich die Konditionen je nach Bankinstitut im Hinblick auf Kontoführungsgebühren und sonstigen Kosten. Um in dieser Hinsicht das beste Angebot zu finden, ist es ratsam, die Finanzprodukte von unterschiedlichen Banken miteinander zu vergleichen.

Max Benz, Geschäftsführer der LBC Finance UG (haftungsbeschränkt)
Wer hat das Recht auf ein Basiskonto?
Ein Basiskonto darf jeder eröffnen, der sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält. Dies gilt auch für Menschen, die über keinen festen Wohnsitz verfügen oder auf der Suche nach einem Asyl sind. Personen ohne Aufenthaltstitel haben ebenfalls Anspruch auf ein solches Konto.
Für die Eröffnung vom Basiskonto ist lediglich die Angabe einer postalischen Anschrift erforderlich. Es reicht damit aus, wenn die Erreichbarkeit über Familie oder Freunde gegeben ist.
Kein Recht auf ein Jedermann-Konto haben Personen, die nicht Verbraucher sind. Dazu gehören unter anderem verschuldete Privatpersonen und Freelancer. Auch dann, wenn du bereits über ein Girokonto bei einer anderen deutschen Bank verfügst, darfst du das Jedermann-Konto nicht eröffnen.
Für wen eignet sich ein „Girokonto für jedermann“?
Die Eröffnung eines “Girokontos für jedermann” eignet sich vor allem für Bürger, die sich in einer finanziellen Notsituation befinden. Denn sie verfügen oftmals über eine schlechte Bonität und kommen für ein normales Girokonto nicht infrage.
Auch dann, wenn eine Person Asylstatus hat und nicht über einen festen Wohnsitz in Deutschland verfügt, kommt für sie ein Basiskonto infrage. Denn die Bank verlangt bei einem solchen Konto auf Guthabenbasis nicht nach einem Meldezettel. Der Aufenthalt in der EU muss aber rechtens sein.

Geeky Tipp
Grundsätzlich hat jeder Verbraucher, der sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, Anspruch auf ein Basiskonto. Trotz der aus dem Zahlungskontengesetz (ZKG) hervorgehenden Verpflichtung haben Banken in bestimmten Situationen das Recht, den Antrag auf ein Jedermann-Konto abzulehnen. Ist die Ablehnung rechtlich unzulässig, lassen sich verschiedene Maßnahmen gegen die Bank einleiten, um den Rechtsanspruch geltend zu machen.
Welche Funktionen/Leistungen bietet ein „Girokonto für jedermann“?
Das Konto für jedermann gibt dem Anwender die Voraussetzungen, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Du kannst mit diesem Finanzprodukt also Überweisungen tätigen, mit einer Debitkarte Einkäufe bezahlen, Einzahlungen von Bargeld vornehmen und Letzteres abheben.
Natürlich steht dir beim Girokonto für jedermann auch das Online-Banking für Finanztransaktionen und dem Erhalt von Zahlungen zur Verfügung. Die Aufnahme eines Dispo-Kredits oder die Nutzung einer Kreditkarte sind aber nicht möglich.
Was gibt es sonst noch beim „Girokonto für jedermann“ zu beachten?
Bedenke, dass eine Bank beim Basiskonto keine Mindesteingangssumme verlangen darf. Gebühren dürfen für die Kontoführung zwar erhoben werden, allerdings sollten sich diese in einem vernünftigen Rahmen bewegen.
Geht es um die Eröffnung des Girokontos, so darf die Bank den Antrag bezüglich dem Jedermann-Konto nur in bestimmten Fällen ablehnen. Auch muss dies seitens des Anbieters ausführlich begründet werden.
Beidem Basiskonto handelt es sich also um ein Finanzprodukt, das tatsächlich von fast jedem Verbraucher in Anspruch genommen werden darf.
Was ist der Unterschied zwischen einem Girokonto und einem Basiskonto?
Grundsätzlich gilt ein Basiskonto, als vollwertiges Girokonto, dessen Leistungen auf die wichtigsten Funktionen reduziert sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Girokonten gibt es bei Basiskonten keine Überziehungsmöglichkeit.
Der Grund hierfür ist, dass es sich bei dem Basiskonto um ein auf Guthaben geführtes Bankkonto handelt, bei dem die Bank keine kreditorischen Leistungen in Form eines eingeräumten oder geduldeten Dispositionskredits gewährt.
Zudem beschränkt sich das Kreditkartenportfolio ausschließlich auf Debit- und Girokarten. Kreditkarten mit Verfügungsrahmen als Charge- oder Revolving-Card sind nicht in dem Leistungsumfang von Basiskonten enthalten.
Pfändungsschutzkonto vs Basiskonto
Das Pfändungsschutzkonto, kurz P-Konto, kommt zum Einsatz, wenn im Zuge von Schuldenproblemen eine Kontopfändung droht. Grundlegend lässt sich jedes Bankkonto ungeachtet dessen, ob es sich um ein reguläres Girokonto oder um ein Basiskonto handelt, auf Antrag in ein P-Konto umwandeln. Gemäß der 2010 in Kraft getretenen Reform des Kontopfändungsschutzes sind Bankinstitute zur Einrichtung eines P-Kontos verpflichtet, sofern dies der Kontoinhaber wünscht. Im Anschluss haben Gläubiger keinen Zugriff auf das Kontoguthaben.
Wie kann man ein Basiskonto eröffnen?
Je nachdem, ob es sich um eine Filial– oder Direktbank handelt, erfolgt die Eröffnung des Basiskontos vor Ort oder digital per Online-Formular. Für die Kontoeröffnung musst du einen Antrag auf Abschluss eines Basiskontovertrags ausfüllen und bei der Bank einreichen.
Dort musst du deine personenbezogenen Daten angeben und diese anschließend im Rahmen einer Identitätsprüfung verifizieren. Dieser Prozess erfolgt durch das Postident– oder Video-Ident-Verfahren. Anders als bei einem gewöhnlichen Girokonto ist die Angabe eines festen Wohnsitzes nicht notwendig.
Bei einem Basiskonto genügt die Postanschrift von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten oder einer zuständigen Beratungsstelle, sofern du über diese Adresse erreichbar bist. Die Einreichung der benötigten Unterlagen erfolgt per Post oder digital per Dokumenten-Upload.
Wird ein Basiskonto an die Schufa gemeldet?
Vor der Eröffnung eines Basiskontos führt die Bank eine Anfrage bei der Schufa durch, um zu prüfen, ob bereits eine aktive Kontoverbindung auf deinen Namen existiert. Ist dies der Fall, erlischt der rechtliche Anspruch auf ein Jedermann-Konto. Nachdem die Einrichtung des Basiskontos abgeschlossen ist, erfolgt ein Vermerk in deiner Schufa-Akte. Allerdings hat sowohl die Anfrage als auch die Eintragung eines Basiskontos keine negativen Auswirkungen auf deinen Schufa-Score. Die Löschung dieses Schufa-Eintrages erfolgt bei der Kündigung des Basiskontos.
Wann darf die Bank ein Basiskonto ablehnen?
Obwohl jede Bank zur Vergabe eines Basiskontos verpflichtet ist, gibt es Situationen, in denen die Bank das Recht hat, den Antrag auf ein Basiskonto abzulehnen. Dies ist der Fall, wenn bereits ein aktives Zahlungskonto bei einer anderen Bank existiert. Ein weiterer Ablehnungsgrund ist eine vorsätzlich in den vergangenen drei Jahren begangene Straftat, welche im Zusammenhang mit der Geschäftsbeziehung zwischen dir und dem Bankinstitut steht.
Des Weiteren kann die Bank das Basiskonto bei Zahlungsverzug im Zusammenhang mit Kontoführungsgebühren oder offenen Forderungen aus alten Verträgen ablehnen. Eine nachträgliche Kündigung ist zulässig, wenn das Konto für gesetzeswidrige Aktivitäten zum Einsatz kommt.
Basiskonto wurde abgelehnt: Was kannst du tun?
Wenn du im Ablehnungsfall nicht auf ein anderes Bankinstitut ausweichen möchtest, hast du die Möglichkeit, ein Verwaltungsverfahren bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu beantragen. Für diesen Fall stellt die Behörde vorgefertigte PDF-Formulare zum Download auf ihrer Webseite bereit.
Darüber hinaus kannst du dich an zuständige Verbraucherschlichtungsstellen wenden. Eine weitere Option ist die Erhebung einer Zivilklage gegen die Bank. Jedoch kann dieser Schritt mit erheblichen Kosten einhergehen. Allerdings sind diese Maßnahmen hinfällig, wenn die Ablehnung oder Kündigung des Basiskontos rechtlich zulässig ist.
Was sollte ich noch über Basiskonten wissen?
Kann ich ohne Wohnsitz in Deutschland ein Basiskonto eröffnen?
Ja, du kannst auch ohne Wohnsitz in Deutschland ein Basiskonto eröffnen. Viele Online-Banken wie N26 und DKB ermöglichen dies digital. Die Voraussetzungen variieren, meist ist aber ein gültiger Identitätsnachweis und Mindestgeldeingang nötig.
Kann ich als Ausländer ein Basiskonto eröffnen?
Ja, als Ausländer kannst du ein Basiskonto eröffnen. Dieses Konto ist für jedermann zugänglich und bietet grundlegende Bankfunktionen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Möglichkeiten für Nicht-EU-Bürger eingeschränkter sein können. Für die Eröffnung benötigst du einen Wohnsitznachweis und gültige Ausweispapiere.
Kann ich als ausländischer Student ein Basiskonto eröffnen?
Ja, als ausländischer Student kannst du ein Basiskonto eröffnen. Du benötigst dafür bestimmte Dokumente wie eine Meldebescheinigung und einen Pass. Einige Banken, sowohl traditionelle als auch Neobanken, bieten solche Konten an. Das Basiskonto bietet grundlegende Funktionen und es sind keine Einkommensnachweise oder Bonitätsprüfungen erforderlich.
Kann ich ein Basiskonto trotz SCHUFA-Eintrag eröffnen?
Ja, du kannst ein Basiskonto eröffnen, selbst wenn du einen negativen SCHUFA-Eintrag hast. Ein Basiskonto ist speziell dafür gedacht, jedem Bürger Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen zu ermöglichen. Es wird auf Guthabenbasis geführt und es ist nicht möglich, es zu überziehen oder eine Kreditkarte dafür zu erhalten. Alternativ gibt es auch spezielle Girokonten ohne SCHUFA-Prüfung.
Gibt es bei Basiskonten einen Dispo?
Bei Basiskonten ist normalerweise kein Dispositionskredit (Dispo) vorhanden. Grund dafür ist, dass sie als Guthabenkonten geführt werden, wodurch eine Überziehung vermieden wird. Dies dient dem Schutz vor Verschuldung.
Wichtige Fragen und Antworten rund um das „Girokonto für Jedermann“
Bevor du ein Basiskonto eröffnest, solltest du dich mit folgenden Fragen befassen. In diesem Kapitel erfährst du, welche Herausforderungen viele Interessenten beschäftigen.
- Was ist ein „Girokonto für jedermann“?
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Bei einem “Girokonto für jedermann” handelt es sich um ein sogenanntes Basiskonto. Dabei stehen dir die wichtigsten Grundfunktionen zur Verfügung. Eine Bonitätsprüfung ist für die Eröffnung des Kontos nicht erforderlich – denn dieses wird auf Guthabenbasis geführt. Auch ein Mindesteinkommen dürfen die Banken beim Basiskonto nicht vorschreiben.
- Habe ich das Recht auf ein „Girokonto für jedermann“?
Zuletzt aktualisiert:
Das Recht auf die Eröffnung eines Basiskontos hast du, wenn du noch kein Girokonto bei einer anderen Bank besitzt. In diesem Fall ist die Bank dazu verpflichtet, dir diese Art des Kontos anzubieten. Du musst auch keine Nachweise bezüglich deiner Bonität oder deines Einkommens erbringen.
- Ist ein „Girokonto für jedermann“ ein ganz normales Konto?
Zuletzt aktualisiert:
Grundsätzlich stehen dir bei diesem Konto die wichtigsten Funktionen eines Standard-Girokontos zur Verfügung. Konkret heißt das, dass du Geld einzahlen und abheben, Überweisungen tätigen sowie Einkäufe mit der Debitkarte bezahlen kannst.
Allerdings kannst du ein Basiskonto nicht überziehen, wobei dir außerdem keine Kreditkarte zur Verfügung steht.
- Welche Kreditinstitute müssen das Basiskonto anbieten?
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Alle Zahlungsdienstleister, die Girokonten für Verbraucher anbieten, müssen auch das Basiskonto zur Verfügung stellen
- Was kostet das Basiskonto?
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Die Kosten für das Basiskonto hängen von der betreffenden Bank ab. Generell liegen die Ausgaben für die Kontoführung im einstelligen Bereich. Die Abrechnung erfolgt monatlich, viertel- oder halbjährlich. Willst du dir hohe Ausgaben für ein Basiskonto ersparen, solltest du mehrere Anbieter miteinander vergleichen.
- Wie richte ich ein Basiskonto ein?
Zuletzt aktualisiert:
Du begibst dich zur Eröffnung des Kontos entweder in die Bankfiliale oder du füllst den Antrag zur Kontoeröffnung online aus und reichst ihn beim betreffenden Anbieter ein. Die genaue Vorgehensweise richtet sich immer nach der Bank.
- Wie lange dauert die Eröffnung des Basiskontos?
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Generell dauert die Kontoeröffnung wenige Minuten, wenn du den Prozess online durchführst. Bis du alle Funktionen nutzen kannst, können jedoch mehrere Tage bis Wochen vergehen. Bedenke, dass du bei der Eröffnung des Basiskontos deine Identität bestätigen musst. Dies kannst du entweder in der Bankfiliale, bei der Post oder über das Video-Ident-Verfahren bewerkstelligen.
Fazit
Generell muss dir jede Bank die Eröffnung eines Basiskontos gestatten. Hierbei handelt es sich um ein Girokonto, das auf Guthabenbasis geführt wird. Du musst für die Kontoeröffnung also keine Bonitätsprüfung durchführen, wobei auch kein Mindesteinkommen erforderlich ist. Vergleiche im Vorfeld aber immer mehrere Anbieter miteinander. So stellst du sicher, dass du ein Girokonto zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis findest.