Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Überweisung zurückholen: So klappt’s für Lastschrift, Online-Überweisung und mehr

Foto des Autors

Max Benz

Gründer von BankingGeek

Zuletzt aktualisiert:

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Überweisung zurückholen ist unter bestimmten Bedingungen und Fristen möglich, je nach Art der Überweisung (Lastschrift, Online-Überweisung, Echtzeitüberweisung, Kreditkartenumsatz).
  • Die Kosten für den Rückholservice variieren je nach Bank und werden nur im Erfolgsfall berechnet.
  • Der falsche Empfänger darf das Geld bei einer Fehlbuchung nicht behalten, außer in wenigen Ausnahmefällen. Der Absender hat einen Herausgabeanspruch, der nach drei Jahren verjährt.
  • Die Bank haftet bei falschen Überweisungen nur, wenn sie eine fehlerhaft ausgeführte Überweisung verursacht hat. Wenn der Auftraggeber eine falsche IBAN angibt, haftet er selbst für die Fehlüberweisung.


Kannst du eine Überweisung zurückholen?

In dieser Grafik sind die verschiedenen Möglichkeiten aufgelistet, eine Überweisung zurück zu holen:

Auflistung der Möglichkeiten eine Überweisung zurück zu holen

In diesem Abschnitt geht es um die Frage, ob und wie man eine Überweisung zurückholen kann. Wir werden uns mit verschiedenen Arten von Überweisungen befassen und untersuchen, ob eine Rückbuchung möglich ist. Die folgenden Unterüberschriften geben einen Überblick über die Themen, die wir behandeln werden:

  • Ist es möglich, eine Lastschrift zurückzubuchen?
  • Kann ich eine Online-Überweisung zurückholen?
  • Kann ich eine Echtzeitüberweisung zurückholen?
  • Kann ich Kreditkartenumsätze zurückbuchen?

Ist es möglich, eine Lastschrift zurückzubuchen?

Ja, es ist möglich, eine Lastschrift zurückzubuchen. Nach einer fehlerhaften Abbuchung hast du acht Wochen Zeit, das Geld zurückzufordern (§ 675x IV BGB). Dies kann entweder direkt bei deiner Bank oder über den Online-Banking-Account beantragt werden. Im Falle von unberechtigten Lastschriften kannst du sogar bis zu 13 Monate nach Belastung eine Rückbuchung verlangen.

Bei einer SEPA-Lastschrift besteht ein “Recht auf bedingungslose Rückerstattung”, sodass du keine Gründe angeben musst. Wichtig ist, dass die konkrete Abbuchung (Lastschrift) angegeben wird und noch keine Einlösung der Lastschrift erfolgt ist. Die Bank prüft deinen Antrag und entscheidet über die Rückbuchung. Bei Erfolg wird das Geld auf dein Konto zurückgebucht.

Kann ich eine Online-Überweisung zurückholen?

Ja, du kannst eine Online-Überweisung zurückholen, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen und innerhalb einer kurzen Frist, meistens 1 bis 2 Tage. Wende dich schnellstmöglich an deine Bank, um die Rückholung zu beantragen. Hierfür benötigst du Informationen wie Empfängername und Kontonummer. 

Bei Zahlendrehern oder falschen Kontodaten ist es wichtig, mit dem Empfänger Kontakt aufzunehmen und um eine Rücküberweisung zu bitten. Sollte der Empfänger nicht kooperieren, können rechtliche Schritte eingeleitet werden. Beachte jedoch, dass Gebühren für den Rückholservice anfallen können.

Kann ich eine Echtzeitüberweisung zurückholen?

Eine Echtzeitüberweisung zurückzuholen ist leider kaum möglich, da sie innerhalb von nur 20 Sekunden ausgeführt wird und somit technisch nicht rückrufbar ist. Schnelles Handeln ist hierbei entscheidend, aber dennoch äußerst schwierig umzusetzen.

Kann ich Kreditkartenumsätze zurückbuchen?

Ja, du kannst Kreditkartenumsätze zurückbuchen, indem du ein Chargeback-Verfahren beantragst. Dies ist möglich, wenn Nichtlieferung, Falschbuchung oder Betrug vorliegen. In der Regel lassen sich Kreditkartenzahlungen innerhalb von 120 Tagen zurückbuchen.

Rückbuchungen können auf verschiedenen Wegen erfolgen:

Rückbuchung über die Bank: Bei fehlerhaften Transaktionen oder nicht autorisierten Zahlungen kann eine Rückbuchung beantragt werden. Die Bank prüft den Antrag und entscheidet über die Rückbuchung.

Rückbuchung über den Kreditkartenanbieter: Wenn du Ware nicht erhalten hast oder bei fehlerhaften Transaktionen, kannst du eine Rückbuchung beim Kreditkartenanbieter beantragen. Der Anbieter prüft den Antrag und entscheidet über die Rückbuchung.

Rückbuchung über den Verkäufer: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Rückbuchung direkt beim Verkäufer zu beantragen. Der Verkäufer muss dem Antrag zustimmen und bei erfolgreicher Rückbuchung wird der Betrag auf das Kreditkartenkonto gutgeschrieben.

Rückbuchung bei betrügerischen Transaktionen: Im Falle einer betrügerischen Transaktion solltest du diese sofort melden, um Schaden zu minimieren. Der Kreditkartenanbieter und/oder die Bank prüfen den Fall und entscheiden über die Rückbuchung. Eine Strafanzeige bei der Polizei kann erforderlich sein.

Wie viel kostet der Rückholservice für Überweisungen?

Die Kosten für den Rückholservice von Überweisungen variieren je nach Bank. Beispielsweise verlangt die Netbank 8,69 Euro, während die Targobank 20 Euro berechnet. Die Kosten für die Rückholung liegen bei der Deutschen Bank bei 9,99 Euro und bei der Norisbank bei 10 Euro. Commerzbank stellt 11 Euro in Rechnung und die Berliner Volksbank sowie die Augsburger Aktienbank jeweils 10 Euro.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Rückholservice nur im Erfolgsfall berechnet wird und es keine Garantie auf Erfolg gibt. Der Zahlungsempfänger ist nur bedingt zur Rückzahlung verpflichtet.

Darf der falsche Empfänger das Geld bei einer Fehlbuchung behalten?

Der falsche Empfänger darf das Geld bei einer Fehlbuchung grundsätzlich nicht behalten. Gemäß Paragraph 812 BGB hat der Absender einen Herausgabeanspruch. Allerdings gibt es Ausnahmen, wie etwa wenn der Empfänger das Geld bereits ausgegeben hat oder bei Betrugsmaschen.

Es ist daher wichtig, schnell zu handeln und die Bank über den Fehler zu informieren. Die Verjährungsfrist für Rückforderungen beträgt drei Jahre.

Empfängern wird dringend empfohlen, nicht voreilig das Geld auszugeben, da dies juristische Probleme mit sich bringen kann. Stattdessen ist es ratsam, ehrlich zu sein und die Fehlbuchung der Bank zu melden.

Zusammengefasst: Der Empfänger einer fehlerhaften Überweisung ist im Normalfall dazu verpflichtet, das Geld zurückzugeben. In wenigen Ausnahmefällen darf er es jedoch behalten. Bei Problemen sollte immer die Bank kontaktiert werden.

Wie funktioniert die Veranlassung einer Rückzahlung bei Fehlüberweisung?

Um eine Rückzahlung bei einer Fehlüberweisung zu veranlassen sind mehrere Schritte wichtig:

Schritt 1: Schnelle Reaktion

Bei Fehlüberweisungen ist Schnelligkeit gefragt. Kontaktiere sofort deine Bank, sobald dir der Fehler auffällt.

Schritt 2: Informationen bereitstellen

Du musst deiner Bank alle notwendigen Informationen zu der fehlerhaften Überweisung geben. Dazu gehören IBAN, Empfängername und Überweisungsbetrag.

Schritt 3: Rückholservice anfragen

Wenn das Geld bereits auf dem Empfängerkonto liegt, kannst du einen Rückholservice bei deiner Bank anfragen, der jedoch kostenpflichtig sein kann.

Schritt 4: Keine Garantie auf Erfolg

Bedenke, dass es keine Garantie für die erfolgreiche Rückholung einer Überweisung gibt und die Bank nicht verpflichtet ist, den fehlerhaft überwiesenen Betrag zu erstatten. Jedoch muss die Bank des Empfängers bei einer fehlerhaften und nicht grob fahrlässigen oder betrügerischen Fehlüberweisung der überweisenden Bank die erforderlichen Informationen für eine Rückbuchung zur Verfügung stellen.

Wann haftet die Bank bei falschen Überweisungen?

Die Bank haftet bei falschen Überweisungen gemäß den §§ 675 y und 675 z BGB, wenn sie eine fehlerhaft ausgeführte Überweisung verursacht hat. In diesem Fall muss die Bank den Überweisungsbetrag mitsamt Entgelten unverzüglich und ungekürzt erstatten. Der Erstattungsanspruch entfällt jedoch, wenn die Bank nachweisen kann, dass der Betrag rechtzeitig und ungekürzt bei der Empfängerbank angekommen ist.

Wenn du als Auftraggeber eine falsche IBAN angibst und ein Konto unter dieser existiert, haftest du selbst für die Fehlüberweisung. In solchen Fällen hast du einen Rückforderungsanspruch gegen den Zahlungsempfänger (§ 812 BGB). Wenn der Empfänger das Geld bereits ausgegeben hat, entfällt möglicherweise die juristische Grundlage für eine Rückforderung.

Du musst deine Bank unverzüglich informieren, sobald du von einem fehlerhaften Zahlungsvorgang Kenntnis erlangst. Andernfalls droht ein Ausschluss deiner Ansprüche gemäß § 676 b BGB. Die Ausschlussfrist beträgt dabei 13 Monate ab dem Tag der fehlerhaften Kontobelastung.

In dieser Grafik ist noch einmal aufgelistet, wann die Bank bei falschen Überweisungen haftet:

Erklärung, wann die Bank bei falschen Überweisungen haftet

Kann ich eine Überweisung bei Betrug oder Betrugsverdacht zurückholen?

Wenn du eine Überweisung bei Betrug oder Betrugsverdacht zurückholen möchtest, solltest du schnellstmöglich deine Bank kontaktieren und zusätzlich Anzeige bei der Polizei erstatten. Die Chancen auf eine erfolgreiche Rückholung hängen davon ab, ob das Geld noch nicht beim Empfänger angekommen ist. Beachte jedoch, dass Banken seit 2009 nicht mehr verpflichtet sind, Kontonummer bzw. IBAN und Name des Empfängers abzugleichen.

Bei Betrugsverdacht zeigen sich Banken meist kulant und können unter Umständen die Überweisung rückgängig machen. Für gefälschte Überweisungen gibt es sogar eine 13-monatige Frist zur Reklamation bei deiner Bank. Dennoch ist schnelles Handeln entscheidend: Kontaktiere innerhalb weniger Stunden die Bank per Telefon, um den Transfer eventuell stoppen zu können.

Wurde die fehlerhafte Überweisung bereits getätigt und das Geld befindet sich auf dem falschen Empfängerkonto, kann es schwieriger sein, den Betrag zurückzuholen. In solchen Fällen besteht jedoch nach § 812 BGB eine gesetzliche Verpflichtung für den Empfänger, das Geld zurückzuerstatten.

Achte darauf, dass die Bearbeitung des Widerrufs sowie Bemühungen um Wiederbeschaffung Kosten verursachen können – manche Banken erheben Gebühren für diesen Service.

FAQ: Überweisung zurückholen

Im Folgenden geht es um häufig gestellte Fragen zum Thema Überweisung zurückholen. Wir werden uns mit den folgenden Unterüberschriften beschäftigen:

  • Wie lange dauert es, eine Überweisung zurückzuholen?
  • Welche Informationen benötigt die Bank, um die Überweisung zurückzuholen?
  • Ist es möglich, internationale Überweisungen zurückzuholen?

Wie lange dauert es, eine Überweisung zurückzuholen?

Um eine fehlerhafte Überweisung zurückzuholen, solltest du schnellstmöglich dein Kreditinstitut informieren und nach einem Überweisungsrückruf fragen.
Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Schnelligkeit der beteiligten Banken bei der Bearbeitung.

Welche Informationen benötigt die Bank, um die Überweisung zurückzuholen?

Um eine Überweisung zurückzuholen, benötigt die Bank in der Regel ein Dokument (zum Beispiel das Überweisungsformular oder den Kontoauszug in Papier- oder digitaler Form), auf dem die fehlerhafte Transaktion vermerkt ist.
Zudem sind Informationen wie die IBAN des Empfängers und der Betrag hilfreich, um eine schnelle Rückzahlung zu ermöglichen.

Ist es möglich, internationale Überweisungen zurückzuholen?

Ja, es ist grundsätzlich möglich, internationale Überweisungen zurückzuholen. Allerdings sollten Fehler schnellstmöglich der Bank gemeldet werden, um Erfolg zu haben. Bei Auslandszahlungen können die Gebühren jedoch höher sein und es gibt keine Garantie für eine erfolgreiche Rückbuchung.