Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Kontovollmacht erteilen und widerrufen: So geht’s richtig

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Max Benz

Gründer von BankingGeek

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kontovollmacht ist eine Erlaubnis, die es einer Vertrauensperson gestattet, auf das Konto eines Kontoinhabers zuzugreifen und Transaktionen durchzuführen.
  • Eine Kontovollmacht kann aus verschiedenen Gründen erteilt werden, zum Beispiel bei gesundheitlichen Problemen, Pflegebedürftigkeit oder Tod des Kontoinhabers. Die Vollmacht kann jederzeit widerrufen werden.
  • Um eine Kontovollmacht zu erteilen, muss ein schriftliches Dokument erstellt und bei der Bank abgegeben werden. Beide Parteien müssen sich identifizieren und unterschreiben. Der Bevollmächtigte sollte eine eigene Girokarte und Online-Banking-Zugangsdaten erhalten.
  • Eine Vorlage für Kontovollmacht sollte wichtige Informationen enthalten, wie Name, Anschrift, Geburtsdatum und Geburtsort des Vollmachtgebers und des Bevollmächtigten, die Kontodetails, den Namen der Bank und den Umfang der Vollmacht.

Was ist eine Kontovollmacht?

Eine Kontovollmacht ist eine Erlaubnis, die es einer Vertrauensperson gestattet, auf das Konto eines Kontoinhabers zuzugreifen und Transaktionen durchzuführen. Der Umfang der erlaubten Aktionen kann dabei variieren. Eine solche Vollmacht kann beispielsweise dauerhaft, vorübergehend oder auch transmortal, also über den Tod des Vollmachtgebers hinaus, gelten.

Es ist wichtig zu wissen, dass Ehepartner nicht automatisch als gesetzliche Vertreter fungieren und sich gegenseitig bevollmächtigen müssen. Die erteilte Vollmacht kann vom Kontoinhaber jederzeit widerrufen werden. Banken bieten in der Regel Formulare zur Erteilung einer Kontovollmacht an.

Einige Beispiele für Aktionen, die ein Bevollmächtigter mit einer Kontovollmacht durchführen darf, sind Geld abheben, Überweisungen tätigen oder bestehende Kredite nutzen. Eine Kontovollmacht kann auch als Vorsichtsmaßnahme dienen, um sicherzustellen, dass eine andere Person handeln kann, falls der Kontoinhaber selbst dazu nicht mehr in der Lage ist.

Wann benötige ich eine Kontovollmacht?

Du benötigst eine Kontovollmacht, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deine Bankgeschäfte nicht mehr selbst regeln kannst oder im Falle von Pflegebedürftigkeit oder Tod einer Vertrauensperson den Zugriff auf dein Konto ermöglichen möchtest. Es ist wichtig, dass diese Vollmacht an Personen erteilt wird, denen du voll und ganz vertraust.

Eine Kontovollmacht kann unterschiedliche Rechte einräumen und über den Tod hinaus gelten oder nur zu Lebzeiten bzw. ausschließlich im Todesfall. Beachte, dass Ehepartner nicht automatisch gesetzliche Vertreter sind und sich gegenseitig bevollmächtigen müssen.

Bei der Erteilung einer Kontovollmacht sollten die genauen Befugnisse und Einschränkungen festgelegt werden. Du kannst eine erteilte Vollmacht jederzeit widerrufen. Eine Kontovollmacht erlischt in der Regel automatisch mit dem Tod des Kontoinhabers, es sei denn, sie wurde explizit über den Tod hinaus vereinbart.

Wie erteilt man eine Kontovollmacht?

Um eine Kontovollmacht zu erteilen, musst du einige Schritte befolgen:

Schritt 1: Schriftliche Erteilung der Vollmacht

Die Vollmacht muss schriftlich erteilt werden. Du kannst dies entweder formlos oder mithilfe eines Vordrucks tun.

Schritt 2: Abgabe der Kontovollmacht in der Bankfiliale

Gib die Kontovollmacht direkt in der Filiale ab. Dabei müssen sich sowohl du als auch die bevollmächtigte Person identifizieren.

Schritt 3: Unterschriften von Kontoinhaber und Bevollmächtigtem

Die Vollmacht ist erst gültig, wenn sie von beiden Parteien – dem Kontoinhaber und dem Bevollmächtigten – unterschrieben wurde.

Schritt 4 (optional): Einrichtung einer Girokarte und Online-Banking-Zugangsdaten für den Bevollmächtigten

Falls du Kunde einer Direktbank bist, solltest du dem Bevollmächtigten eine eigene Girokarte und Zugangsdaten zum Online-Banking einrichten lassen.

Vorlage für Kontovollmacht: Was sollte sie enthalten?

Bei der Erstellung einer Vorlage für Kontovollmacht sollte darauf geachtet werden, dass bestimmte Informationen enthalten sind. Dazu gehören: Name, Anschrift, Geburtsdatum und Geburtsort des Vollmachtgebers sowie des Bevollmächtigten, die Kontodetails und der Name der Bank. Zudem sollte der Umfang der Vollmacht, beispielsweise ein Verfügungsrahmen oder spezielle Einschränkungen, festgelegt werden.

Eine schriftliche Erklärung ist empfehlenswert, um Missverständnisse oder Missbrauch zu vermeiden. Die Vorlage kann als allgemeine Vollmacht oder als einzelne Vollmacht ausgestaltet sein. Eine allgemeine Vollmacht berechtigt die bevollmächtigte Person in allen wichtigen Angelegenheiten Entscheidungen für den Vollmachtgeber zu treffen und eine Unterschrift zu leisten. Eine Einzelvollmacht hingegen bezieht sich auf ein bestimmtes Geschäft.

In einer Vorlage sollten außerdem Angaben zur Gültigkeit (bis Widerruf oder befristet) enthalten sein und sowohl vom Vollmachtgeber als auch vom Bevollmächtigten unterzeichnet werden, inklusive Ort und Datum.

Eine fertige Muster-Vorlage kann genutzt werden, sollte aber an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. In den meisten Fällen ist keine notarielle Beurkundung des Dokuments erforderlich.

Tipps zum Erstellen einer Kontovollmacht

Erstelle eine schriftliche Kontovollmacht, denn mündliche Zusagen sind nicht ausreichend. Stelle den Bevollmächtigten bei der Bank vor, um Missverständnisse zu vermeiden. Achte darauf, dass die Kontovollmacht präzise formuliert ist und der Verfügungsrahmen sowie der Beginn der Vollmacht festgelegt werden.

Informiere dich über die Bedingungen deiner Bank für gültige Kontovollmachten und berücksichtige diese in deinem Dokument. Beachte, dass es unterschiedliche Arten von Kontovollmachten gibt (transmortale, prämortale, postmortale, Generalvollmacht), wähle also die passende für deine Situation aus.

Vergiss nicht, dass du die Vollmacht jederzeit widerrufen kannst, sollte sich deine Lage ändern oder das Vertrauen in den Bevollmächtigten verloren gehen.

Wann erlischt eine Kontovollmacht?

Eine Kontovollmacht erlischt normalerweise nicht automatisch beim Tod des Kontoinhabers, sondern bleibt als sogenannte transmortale Vollmacht bestehen. Angehörige oder Bevollmächtigte müssen den Tod der Bank melden und eine Sterbeurkunde vorlegen. Die Bankvollmacht bleibt jedoch für die Erben gültig.

Für Gemeinschaftskonten behalten Mit-Kontoinhaber nach dem Tod eines Kontoinhabers ihre Verfügungsberechtigung, allerdings kann jeder Erbe die Einzelverfügungsbefugnis widerrufen. Das Konto wird als Nachlasskonto weitergeführt und das Guthaben geht auf die Erben über, nicht auf den Bevollmächtigten.

Eine postmortale Vollmacht ermöglicht Verfügungen über das Konto bis zum Nachweis der erbrechtlichen Berechtigung, beispielsweise durch einen Erbschein oder ein eröffnetes Testament. Diese Vollmacht kann bereits zu Lebzeiten abgeschlossen werden.

Welche Rechte habe ich mit einer Kontovollmacht?

Mit einer Kontovollmacht erhältst du als Bevollmächtigter weitreichende Rechte und Handlungsmöglichkeiten. Du hast Zugriff auf das Konto des Vollmachtgebers und kannst Geld abheben, Transaktionen in Auftrag geben oder Daueraufträge stoppen. Der Kontoinhaber bleibt jedoch für eventuelle Schulden verantwortlich.

Es gibt unterschiedliche Arten von Kontovollmachten, wie beispielsweise transmortale, prämortale und postmortale Bankvollmachten. Eine transmortale Bankvollmacht gilt über den Tod hinaus, während eine postmortale nur im Todesfall gilt.

Eine ordnungsgemäße Vollmacht ist erforderlich, um anderen Personen Zugriff auf das Konto zu gewähren. Bei Missbrauch der Kontovollmacht trägt allerdings der Vollmachtgeber alle damit verbundenen Nachteile. Daher sollte eine solche Vollmacht nur an vertrauenswürdige Personen erteilt werden.

Welche Nachweispflicht gilt bei einer Kontovollmacht?

Bei einer Kontovollmacht ist es wichtig, dass du die notwendigen Dokumente vorweisen kannst, um deine Berechtigung nachzuweisen. Dazu gehört in der Regel ein schriftliches Vollmachtsdokument, das von dem Vollmachtgeber unterschrieben wurde. Des Weiteren solltest du deinen gültigen Personalausweis oder Reisepass dabei haben, damit sich die Bank vergewissern kann, dass du tatsächlich die bevollmächtigte Person bist.

In manchen Fällen verlangen Banken zusätzlich noch weitere Unterlagen oder Informationen vom Vollmachtgeber selbst. Es ist ratsam, sich vorab bei der jeweiligen Bank zu erkundigen und sicherzustellen, dass alle erforderlichen Dokumente vorhanden sind.

Was ist der Unterschied zwischen Kontovollmacht und Bankvollmacht?

Der Hauptunterschied zwischen einer Kontovollmacht und einer Bankvollmacht liegt darin, dass die Kontovollmacht sich nur auf ein bestimmtes Konto bezieht, während die Bankvollmacht für sämtliche Bankgeschäfte bei einem Kreditinstitut gilt. Mit einer Kontovollmacht erlaubst du einer Vertrauensperson den Zugriff auf ein spezielles Konto sowie Transaktionen durchzuführen.

Eine Bankvollmacht hingegen ermöglicht der bevollmächtigten Person, im Namen des Kontoinhabers mit der Bank zu interagieren und Entscheidungen in Bezug auf alle Konten zu treffen – einschließlich der Möglichkeit, Kredite aufzunehmen oder andere finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Ehepartner sind nicht automatisch gesetzliche Vertreter und benötigen eine Vollmacht, um die Bankangelegenheiten des anderen zu erledigen. Direktbank-Kunden sollten dem Bevollmächtigten eine eigene girocard und Zugangsdaten zum Online-Banking einrichten lassen.

Vor Unterschrift ist es wichtig, die genauen Bedingungen und Einschränkungen sowohl der Kontovollmacht als auch der Bankvollmacht genau zu verstehen.

Gilt eine Kontovollmacht auch noch nach dem Tod?

Eine Kontovollmacht kann auch nach dem Tod des Vollmachtgebers gültig bleiben, in diesem Fall spricht man von einer transmortalen Vollmacht. Der Bevollmächtigte hat weiterhin Zugriff auf das Konto und kann Bankgeschäfte im Rahmen der erteilten Vollmacht durchführen. Allerdings können die Erben eine solche Vollmacht widerrufen, sobald sie Kenntnis davon erlangen.

Um die Kontovollmacht nach dem Tod des Kontoinhabers zu nutzen, müssen Angehörige oder Bevollmächtigte den Todesfall der Bank mitteilen und die Sterbeurkunde als Nachweis vorlegen. Bei Gemeinschaftskonten behalten Mit-Kontoinhaber ihre Verfügungsberechtigung.

Eine alternative Lösung ist eine sogenannte postmortale Vollmacht, die bereits zu Lebzeiten abgeschlossen wird und Verfügungen über das Konto nach dem Tod des Kontoinhabers bis zum Nachweis der erbrechtlichen Berechtigung ermöglicht.

Wie kann ich eine Kontovollmacht wieder entziehen?

Um eine Kontovollmacht wieder zu entziehen, kannst du diese einfachen Schritte befolgen:

Schritt 1: Kontaktiere deine Bank

Nimm schriftlich Kontakt mit deiner Bank auf und informiere sie über dein Vorhaben, die Kontovollmacht zu widerrufen. Die Kontovollmacht lässt sich jederzeit und ohne Angabe von Gründen zurückziehen.

Schritt 2: Informiere den Bevollmächtigten

Informiere auch den Bevollmächtigten über den Widerruf der Vollmacht. Dies sollte ebenfalls schriftlich erfolgen, um Beweise für den Widerruf zu haben.

Schritt 3: Unterzeichne das Widerrufsformular (optional)

In einigen Fällen kann es hilfreich sein, gemeinsam mit dem Bevollmächtigten zur Bank zu gehen und das Widerrufsformular zu unterzeichnen. Dies ist jedoch nicht immer zwingend erforderlich, da die Vollmacht auch ohne die Anwesenheit des Bevollmächtigten widerrufen werden kann.

Welche Alternativen gibt es zur Kontovollmacht?

Wenn du Alternativen zur Kontovollmacht suchst, stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine gängige Option ist das Drei-Konten-Modell, bei dem jeder Partner ein eigenes Girokonto besitzt und zusätzlich ein gemeinsames Konto geführt wird.

Gemeinschaftskonto

Ein weiterer Ansatz ist die Nutzung eines Gemeinschaftskontos als “Oder-Konto”. Hierbei können beide Kontoinhaber ohne Vollmacht auf das Konto zugreifen und Transaktionen vornehmen.

Ersatzkonto

Mit einem Ersatzkonto richtest du ein separates Konto für einen Begünstigten nach deinem Tod ein. Monatliche Daueraufträge werden eingezahlt, und der Begünstigte erhält Zugriff erst nach deinem Ableben.

Vorsorgevollmacht oder Generalvollmacht

Auch eine umfassendere Vorsorgevollmacht oder eine Generalvollmacht, welche den Bevollmächtigten Zugriff auf alle Konten gewähren, sind mögliche Alternativen. Sie erteilen allerdings mehr Rechte als eine herkömmliche Bankvollmacht.

Weitere Vollmachtsarten: Transmortale, Prämortale und Postmortale Bankvollmachten

Transmortale Bankvollmachten erlauben den Zugriff zu Lebzeiten und über den Tod hinaus, während Prämortale Bankvollmachten nach dem Tod des Vollmachtgebers enden. Die Postmortale Bankvollmacht, die erst im Todesfall wirksam wird, ermöglicht den Zugriff nur nach dem Ableben des Kontoinhabers.

FAQ: Kontovollmacht

In diesem Blogartikel-Abschnitt geht es um häufig gestellte Fragen zur Kontovollmacht.

Egal ob du dich über Kontovollmachten informieren möchtest oder eine solche aufsetzen möchtest, hier findest du alle wichtigen Informationen.

Kann ich eine Kontovollmacht für Kinder ausstellen?

Ja, du kannst eine Kontovollmacht für Kinder ausstellen. Die Eltern oder Erziehungsberechtigten müssen die Vollmacht erteilen und sie kann eingeschränkt werden, zum Beispiel auf bestimmte Beträge oder Transaktionen.
Informiere dich bei deiner Bank über zusätzliche Bedingungen und rechtliche Konsequenzen.

Wie viel kostet die Erstellung einer Kontovollmacht?

Die Kosten für eine Kontovollmacht können variieren, je nachdem, ob du sie selbst erstellst oder einen Notar bzw. Anwalt beauftragst.
Wenn du eine Vorlage verwendest und alles eigenständig erledigst, fallen in der Regel keine Gebühren an. Bei notarieller Beurkundung können jedoch Kosten entstehen, die sich nach der Höhe des Vermögens richten.

Was passiert bei Untreue im Zusammenhang mit einer Kontovollmacht?

Bei Untreue im Zusammenhang mit einer Kontovollmacht erfüllt die schädigende Verfügung den Tatbestand der Untreue (§ 266 StGB) und kann zu rechtlichen Konsequenzen für den Bevollmächtigten führen.
Der Kontoinhaber sollte in solch einem Fall unverzüglich seine Bank kontaktieren, um die Vollmacht zu widerrufen und kann rechtliche Schritte gegen den Bevollmächtigten einleiten.