Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Sollzins: Arten, Berechnung und Abgrenzung

Foto des Autors

Max Benz

Gründer von BankingGeek

Zuletzt aktualisiert:

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sollzins ist ein Zinssatz, der auf in Anspruch genommene Kredite angewendet wird und sich im Laufe der Zeit mit jeder Rückzahlung des Darlehensbetrags reduziert.
  • Es gibt verschiedene Arten von Sollzinsen, darunter Sollzinsen im engeren Sinne, Überziehungszinsen und Darlehenszinsen.
  • Der Sollzins kann während der Kreditlaufzeit berechnet werden und es gibt Formvorschriften für die Berechnung.
  • Es gibt Unterschiede zwischen dem Sollzins und anderen Zinssätzen wie dem Nominalzins und dem Effektivzins.

Was ist der Sollzins?

Der Sollzins ist ein Zinssatz, der auf in Anspruch genommene Kredite angewendet wird. Er wird von Kreditinstituten berechnet und fällt sowohl bei langfristigen Darlehen als auch bei Dispositionskrediten an. Beispielsweise würde bei einem Darlehen von 100.000 Euro und einem Sollzins von 4 % pro Jahr ein Betrag von 4.000 Euro als Zinsen anfallen. Der Sollzins reduziert sich im Laufe der Zeit mit jeder Rückzahlung des Darlehensbetrags.

Welche Arten von Sollzinsen gibt es?

In diesem Abschnitt des Blogartikels werden die verschiedenen Arten von Sollzinsen näher betrachtet. Dabei werden die spezifische Bedeutung von “Sollzinsen im engeren Sinne” erläutert und Beispiele dazu gegeben. Des Weiteren wird auf Überziehungszinsen eingegangen, indem ihre Definition erklärt wird und typische Nutzungsszenarien aufgezeigt werden. Zudem werden Darlehenszinsen definiert und erklärt, wobei verschiedene Arten von Darlehen als Beispiele genannt werden.

Sollzinsen im engeren Sinne

Sollzinsen im engeren Sinne betreffen primär die Zinskosten für Sollsalden auf Girokonten. Hierbei handelt es sich um den festgelegten Zinssatz, der bei Kredit- oder Darlehensnutzung anfällt und oft als jährlicher Prozentsatz angegeben wird. Die Höhe dieser Sollzinsen kann stark variieren und ist unter anderem abhängig von deiner Bonität sowie dem allgemeinen Zinsniveau. Sie stellen einen wesentlichen Bestandteil des Effektivzinses dar, welcher alle Kreditkosten berücksichtigt. Allerdings sind sie nur auf die tatsächliche Inanspruchnahme eines Kredits bezogen und starten somit erst am Wertstellungstag.

Überziehungszinsen

Sollzinsen, die anfallen wenn dein Girokonto überzogen wird, werden als Überziehungszinsen bezeichnet. Diese Zinsart ist oft höher als andere Sollzinsarten und variieren je nach Bank. Sie können bis zu 15 % betragen und werden monatlich deinem Konto belastet. Falls du dein Konto über den genehmigten Dispositionskredit hinaus belastest oder ohne einen solchen Kredit überziehst, wirst du mit diesen Zinsen konfrontiert. Eine sorgfältige Kontoführung und der vermiedene Gebrauch von Dispokredit können helfen, Überziehungszinsen zu minimieren.

Darlehenszinsen

Der Darlehenszins, oft auch als Sollzins bezeichnet, ist das Entgelt, das du für die Nutzung des geliehenen Geldes zahlst. Dabei kann der Darlehenszins variabel oder fest sein. Bei einem variablen Darlehenszins passt sich der Zinssatz an die aktuellen Marktbedingungen an. Ein fester Darlehenszins hingegen bleibt über die gesamte Laufzeit deines Kredits gleich.

Die Höhe deines Darlehenszinses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel deine Bonität, also wie kreditwürdig du bist, und die Laufzeit deines Kredits. Auch werden unterschiedliche Arten von Krediten und Darlehen mit unterschiedlichen Sollzinssätzen verrechnet.

In der Regel wird dir dein Darlehenszins monatlich in Rechnung gestellt. Es gibt aber auch andere Zahlungsintervalle wie vierteljährliche oder jährliche Zahlungen.

Wie berechne ich den Sollzins?

Um den Sollzins zu berechnen, benötigst du nur wenige Angaben: den Kreditbetrag und den Sollzinssatz. Die Berechnung erfolgt dann in zwei simplen Schritten:

1. Umrechnung des Sollzinssatzes

Zunächst musst du deinen Sollzinssatz von Prozent in eine Dezimalzahl umwandeln. Das erreichst du, indem du diesen durch 100 teilst.

2. Anwendung der Zinsformel

Nun multiplizierst du den Kreditbetrag mit dem umgerechneten Sollzinssatz. Hierbei handelt es sich um die grundlegende Formel für Zinsberechnungen.

Nehmen wir als Beispiel einen Kreditbetrag von 300.000 Euro und einen Sollzinssatz von 1%. Nach Umrechnung des Prozentsatzes erhält man 0,01 (1/100). Multipliziert mit dem Kreditbetrag ergibt das 3.000 Euro – dies sind die zu zahlenden Sollzinsen.

In welchen Abständen werden Sollzinsen gezahlt?

Die Zahlungsintervalle der Sollzinsen variieren je nach Art des Zinssatzes. Bei variablen Sollzinsen ist eine monatliche Berechnung üblich, während bei festen Sollzinsen der festgelegte Zinssatz gilt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Anpassung des variablen Zinssatzes in der Regel alle drei Monate an Marktbedingungen erfolgt.

Kann sich der Sollzins während der Kreditlaufzeit ändern?

Ja, der Sollzins kann sich während der Kreditlaufzeit ändern, besonders bei variablen Zinssätzen. Die Änderung kann sowohl positiv als auch negativ sein und zu veränderten monatlichen Raten führen.

Was ist eine Sollzinsbindung?

Eine Sollzinsbindung ist ein fester Zeitraum, in welchem der Zinssatz für ein Darlehen unverändert bleibt. Sie bietet Planungssicherheit, da die Finanzierungskosten über den gesamten Zeitraum exakt feststehen und sich nicht durch steigende Leitzinsen erhöhen können. Diese Form der Zinsgestaltung wird auch als Fixzins oder Zinsfestschreibung bezeichnet.

Banken bieten unterschiedliche Laufzeiten für eine Sollzinsbindung an, oft sind es 5, 10 oder 15 Jahre. Bei aktuell niedrigen Zinssätzen empfiehlt es sich, eine lange Sollzinsbindung zu wählen. Kurze Bindungen haben niedrigere Zinssätze, bergen aber das Risiko höherer Kosten bei einer Anschlussfinanzierung.

Nach dem Ablauf der gewählten Frist kann der Zinssatz neu verhandelt werden oder die Baufinanzierung muss umgeschuldet werden.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Sollzins und Nominalzins?

Der Sollzins und der Nominalzins, oft synonym verwendet, kennzeichnen die Zinskosten eines Kredits. Allerdings sind sie nicht ganz identisch.

Der Sollzins zeigt an, wie viel du als Kreditnehmer für den reinen Kredit zahlen musst. Er bezieht sich auf den Nennbetrag des Darlehens und kann je nach deiner Bonität variieren.

Andererseits ist der Nominalzins eine feste Größe im Kreditvertrag. Es ist der angegebene Zinssatz, der in erster Linie zur Berechnung des Sollzinses dient. Dabei spielt auch die Dauer der Zinsbindung und die Höhe deines Darlehens eine Rolle.

Insgesamt wird klar, dass beide Begriffe eng miteinander verknüpft sind und oft parallel laufen, jedoch mit feinen Unterschieden bezüglich ihrer Anwendung und Berechnung.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Sollzins und Effektivzins?

Der Sollzins und der Effektivzins sind zwei Begriffe, die du häufig in Verbindung mit Krediten stößt. Aber was unterscheidet diese beiden Zinssätze eigentlich voneinander?

Sollzins, oft auch als nominaler Zinssatz bezeichnet, ist der reine Zinsbetrag, den du für dein Darlehen zu zahlen hast. Er wird normalerweise als fester Prozentsatz angegeben und dient als Grundlage zur Berechnung deiner monatlichen Ratenzahlungen.

Dagegen beinhaltet der Effektivzins nicht nur die Sollzinsen, sondern auch zusätzliche Kosten und Gebühren wie Bearbeitungsgebühren oder Kontoführungsgebühren. Das macht ihn zum zuverlässigeren Indikator für die tatsächlichen Kosten deines Darlehens.

Kurz gesagt: Der Sollzinssatz ist vergleichbar mit der “Kaltmiete” einer Wohnung – dem reinen Mietpreis ohne Nebenkosten – während der Effektivzinssatz eher der “Warmmiete” entspricht, bei der alle anfallenden Kosten berücksichtigt werden.

FAQ: Sollzins

In diesem Abschnitt werden wir uns mit einigen häufig gestellten Fragen zum Thema Sollzins befassen. Wir werden klären, wie sich ein niedriger Sollzins auf deinen Kredit auswirkt, was ein variabler Sollzins bedeutet und wie du Sollzinsen vermeiden oder minimieren kannst.

Wie wirkt sich ein niedriger Sollzins auf meinen Kredit aus?

Ein niedriger Sollzins kann dir auf vielfältige Weise helfen. Durch den reduzierten Zinssatz sinken die gesamten Kreditkosten und damit auch die monatlichen Rückzahlungsraten. Er ermöglicht eine schnellere Tilgung des Darlehens, da weniger Geld für Zinszahlungen verwendet wird.

Was bedeutet ein variabler Sollzins?

Ein variabler Sollzins ist ein Zinssatz, der sich während der Kreditlaufzeit ändern kann, abhängig vom allgemeinen Zinsniveau am Markt. Dieser wird an einen Referenzzinssatz wie den EURIBOR gekoppelt und regelmäßig angepasst.

Wie kann ich Sollzinsen vermeiden oder minimieren?

Um Sollzinsen zu minimieren oder zu vermeiden, sind folgende Schritte hilfreich: 1. Vergleiche verschiedene Bankangebote. 2. Halte genug Geld auf deinem Konto bereit für Transaktionen. 3. Zahlen den Gesamtbetrag deiner Kreditkarte vollständig und rechtzeitig zur Vermeidung von Sollzinsen.