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Das Wichtigste in Kürze
- Kreditvermittlung verbindet Kreditsuchende mit Kreditgebern und unterstützt beim Vergleich von Kreditangeboten.
- Der Vermittlungsprozess umfasst Kontaktaufnahme, Suche, Beratung, Antragstellung, Verhandlungen und Kreditauszahlung.
- In Deutschland benötigen Kreditvermittler einen Gewerbeschein gemäß § 34c GewO, spezielle Ausbildungen sind jedoch nicht vorgeschrieben.
- Kreditvermittlung in Deutschland und der EU unterliegt strengen Regulierungen, darunter die Verbraucherkreditrichtlinie und das Verbot von vorab Gebühren.
Inhalt
Was ist Kreditvermittlung?
Kreditvermittlung ist der Prozess, bei dem ein Unternehmen oder eine Einzelperson als Bindeglied zwischen Kreditnehmern und Kreditgebern fungiert. Als Vermittler unterstützen sie Kreditsuchende dabei, passende Kreditgeber zu finden und Kreditangebote miteinander zu vergleichen. Kreditvermittler können sowohl online als auch offline tätig sein.
Diese Dienstleistung erstreckt sich auf verschiedene Arten von Darlehen, beispielsweise Raten-, Immobilien- oder Autokredite. Die Vergütung des Vermittlers erfolgt in der Regel durch eine Provision vom Kreditgeber bei erfolgreicher Darlehensauszahlung.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bonitätsprüfung des Antragstellers und darauf, ob dieser die spezifischen Voraussetzungen erfüllt. Daher dienen Kreditvermittler auch dazu, Zeit und Aufwand für die Suche nach einem geeigneten Darlehen zu reduzieren.
Wie läuft eine Kreditvermittlung ab?
Der Prozess der Kreditvermittlung beginnt mit der Kontaktaufnahme des Kreditnehmers mit dem Vermittler, entweder persönlich, telefonisch oder online. Der Kreditvermittler sammelt Informationen über die finanzielle Situation und die Kreditbedürfnisse des Kreditnehmers.
1. Suche nach geeigneten Kreditangeboten
Anschließend sucht der Vermittler basierend auf diesen Informationen nach passenden Kreditangeboten von verschiedenen Banken oder Finanzdienstleistern.
2. Beratung und Auswahl des besten Angebots
Nachdem verschiedene Optionen gefunden wurden, präsentiert der Vermittler diese dem Kreditnehmer und berät ihn bei der Auswahl des für ihn günstigsten Angebots.
3. Beantragung des Kredits und Zusammenstellung erforderlicher Unterlagen
Sobald sich der Kreditnehmer auf ein Angebot festgelegt hat, hilft der Vermittler bei der Beantragung des Kredits und stellt alle benötigten Unterlagen zusammen.
4. Einreichung des Antrags und Verhandlungen
Dann reicht er den Antrag beim gewählten Kreditgeber ein und verhandelt gegebenenfalls die Bedingungen.
5. Abschluss und Auszahlung des Kredits
Nach Genehmigung durch den Kreditgeber unterstützt der Vermittler den Kunden bei Vertragsunterzeichnung sowie Auszahlung.
Welche Voraussetzungen gibt es für eine Kreditvermittlung?
Um als Kreditvermittler zu arbeiten, sind keine speziellen Ausbildungsnachweise erforderlich. Dennoch ist ein Gewerbeschein gemäß § 34c GewO unerlässlich für die Ausübung dieser Tätigkeit in Deutschland.
Andererseits musst du als Kreditnehmer einige Bedingungen erfüllen. Dazu gehören Volljährigkeit, ein fester Wohnsitz in Deutschland und eine deutsche Bankverbindung. Einige seriöse Anbieter setzen zudem ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und das erfolgreiche Bestehen der Probezeit voraus. Zudem spielt auch deine SCHUFA-Score eine wichtige Rolle bei der Genehmigung eines Darlehens.
Welche Regeln gelten für die Kreditvermittlung in Deutschland?
In Deutschland unterliegt die Kreditvermittlung strengen Regulierungen. Kreditvermittler benötigen eine Erlaubnis nach § 34c GewO und müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. Straffreiheit oder Mitgliedschaft in Verbänden. Sie dürfen einen Verbraucherdarlehensvertrag nur dann entgeltlich vermitteln, wenn dieser schriftlich festgehalten ist und die Vergütung transparent dargestellt wird.
Außerdem ist es gesetzlich untersagt, vorab Gebühren zu verlangen – die Vermittlungsprovision darf erst erhoben werden, sobald der Kredit ausgezahlt wurde und kein Widerrufsrecht mehr besteht. Die Vorschriften dienen dem Schutz der Verbraucher und sollen sicherstellen, dass das Geschäft transparent und fair abläuft.
Welche Regeln gelten für die Kreditvermittlung in der EU?
In der EU gelten für die Kreditvermittlung spezifische Vorschriften. So regelt die europäische Verbraucherkreditrichtlinie Aspekte wie Gesamtkreditbetrag, effektiven Jahreszins, Sollzinssatz und das Verbot von Lockzinssätzen. Sie legt außerdem fest, dass jeder Kunde ein standardisiertes Formblatt mit allen wichtigen Informationen zum Kredit erhalten muss. Auch die Angabe der Provision bei einer Kreditvermittlung und ein vierzehntägiges Widerrufsrecht sind Teil dieser Regulierung.
Immobilienkredite haben eigene Regelungen: Dazu zählen ein mindestens siebentägiges Widerrufsrecht und die Pflicht zur genauen Information über Kosten sowie Tilgungs- und Zinslast. Außerdem ist eine Prüfung der Kreditwürdigkeit zwingend erforderlich. Bei Fremdwährungskrediten besteht zusätzlich das Risiko des Wechsel- und Währungsrisikos.
Was ist ein Kreditvermittlungsvertrag?
Ein Kreditvermittlungsvertrag ist ein Vertragswerk, das die Rechte und Pflichten eines Kreditvermittlers und eines Kunden festlegt. Die Hauptaufgabe des Kreditvermittlers besteht darin, einen passenden Kredit für den Kunden zu finden. Dafür erhält der Vermittler eine Vergütung, in der Regel ein Prozentsatz des Darlehensbetrags.
Wichtig ist hierbei: Der Kunde schuldet die Vergütung nur dann, wenn tatsächlich ein Kredit vermittelt wurde und kein Widerrufsrecht mehr besteht. Bei einer Umschuldung wird die Vergütung nur fällig, wenn sich der effektive Jahreszins nicht erhöht.
Ein praktisches Beispiel: Du suchst einen Autokredit und beauftragst dafür einen Online-Kreditvermittler. Dieser vergleicht verschiedene Angebote von Banken und stellt dir das beste zur Verfügung. Damit hat er seine Pflicht aus dem Kreditvermittlungsvertrag erfüllt. Sobald du den angebotenen Autokredit annimmst und kein Widerruf mehr möglich ist, bist du zur Zahlung der vereinbarten Vermittlungsgebühr an den Kreditvermittler verpflichtet.
Ist eine Kreditvermittlung auch ohne Einkommensnachweis möglich?
Grundsätzlich ist eine Kreditvermittlung ohne Einkommensnachweis nicht gängig, da Banken normalerweise einen Gehaltsnachweis zur Bonitätsprüfung fordern. Allerdings können Plattformen wie auxmoney auch andere Kriterien heranziehen und so Kredite vergeben, die unabhängig von einem festen Einkommen sind. Menschen mit befristeter Beschäftigung, Studenten oder Selbstständige haben hierdurch die Möglichkeit, trotz fehlendem regelmäßigen Einkommen einen Kredit zu erhalten.
Wie finde ich einen passenden Kreditvermittler?
Wenn du auf der Suche nach einem passenden Kreditvermittler bist, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. In den folgenden Unterüberschriften erfährst du, welche Aufgaben ein Kreditvermittler hat, welche verschiedenen Arten von Kreditvermittlern es gibt, wie du seriöse Kreditvermittler erkennen kannst, welche Vor- und Nachteile ein Kreditvermittler mit sich bringt und wann es sinnvoll ist, einen Kreditvermittler in Anspruch zu nehmen.
Welche Aufgaben hat ein Kreditvermittler?
Ein Kreditvermittler spielt eine entscheidende Rolle im Kreditprozess. Erstens, berät er den Kreditnehmer über das passende Kreditangebot basierend auf dessen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Zweitens, unterstützt er bei der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen, um den Kreditantrag zu stellen. Drittens, prüft er die Bonität des Kreditnehmers und stellt sicher, dass dieser die Voraussetzungen für den gewünschten Kredit erfüllt.
Weiterhin vergleicht ein Kreditvermittler verschiedene Angebote und verhandelt mit dem potenziellen Kreditgeber, um günstige Bedingungen zu erreichen. Letztlich begleitet er den Kunden während des gesamten Prozesses und steht ihm hilfreich zur Seite.
Welche Arten von Kreditvermittlern gibt es?
Im Bereich der Kreditvermittlung gibt es unterschiedliche Typen an Vermittlern. Zu den gängigsten zählen dabei freie Makler. Sie sind unabhängige Vermittler, welche zwischen Kreditsuchenden und verschiedenen Banken vermitteln. Sie holen Angebote ein und präsentieren das vorteilhafteste dem potentiellen Kreditnehmer.
Ein weiterer Typ sind Bankmitarbeiter. Hierbei handelt es sich um Mitarbeiter traditioneller Banken, die in erster Linie die Produkte ihrer eigenen Bank vermitteln. Oftmals haben sie jedoch auch Zugang zu Angeboten anderer Institute.
Zudem gibt es Online-Vermittler, welche über eine digitale Plattform agieren. Diese ermöglichen das Einholen und Vergleichen von Angeboten direkt online und bieten oft rasche Abläufe.
Eine besondere Form stellt das sogenannte Social Lending dar. Hier werden Kredite direkt zwischen Privatpersonen vermittelt, meistens über spezialisierte Online-Plattformen. Diese Art der Kreditvermittlung bietet oft besondere Konditionen und ist sehr flexibel.
Wie erkenne ich seriöse Kreditvermittler?
Erste Anlaufstelle bei der Überprüfung eines Kreditvermittlers ist die Schufa-Auskunft. Seriöse Vermittler nutzen diese für eine Bonitätsprüfung. Ohne Prüfung vergebene Kredite oder entsprechende Behauptungen weisen auf unseriös arbeitende Vermittler hin.
Zweiter Schritt: Recherchiere im Internet nach Bewertungen und Erfahrungsberichten über den Kreditvermittler. Transparente Informationen, insbesondere zu Dienstleistungen, Gebühren und Kontaktdaten, sind Indikatoren für Seriosität.
Dritter Punkt: Ein seriöser Kreditvermittler verlangt keine Vorkosten oder Bearbeitungsgebühren im Voraus. Die Provision wird erst bei erfolgreicher Kreditvermittlung fällig.
Zudem sind Mitgliedschaften in Verbänden wie dem Bundesverband Deutscher Kreditvermittler (BDK) ein weiteres Zeichen für einen seriösen Kreditvermittler.
Welche Vorteile und Nachteile hat ein Kreditvermittler?
Ein Kreditvermittler kann dir den Zugang zu einem breiten Netzwerk von Kreditgebern ermöglichen und individuelle Lösungen anbieten. Allerdings entstehen dabei zusätzliche Kosten und du kannst die Kontrolle über den Kreditprozess verlieren.
Vorteile
Eine professionelle Kreditvermittlung bietet einige Vorteile:
- Zugang zu breitem Netzwerk: Ein Kreditvermittler hat viele Kontakte zu unterschiedlichen Kreditgebern, was deine Chancen auf eine erfolgreiche Kreditaufnahme erhöhen kann.
- Individuelle Lösungen: Ein guter Vermittler erfragt im Vorfeld deine Wünsche und Bedürfnisse, um ein passendes Angebot für dich zu finden. Das spart dir Zeit und Mühe bei der Suche nach dem richtigen Darlehen.
Nachteile
Aber auch Nachteile können auftreten:
- Zusätzliche Kosten: Die Dienste eines Vermittlers sind in der Regel nicht kostenlos – dazu gehören unter anderem Provisionen oder Gebühren, die du als zusätzliche Kosten einkalkulieren musst.
- Möglicher Verlust der Kontrolle: Da ein Vermittler für dich verhandelt und Entscheidungen trifft, könntest du das Gefühl haben, die Kontrolle über den Prozess zu verlieren. Es ist daher wichtig, dass du deinem Vermittler vollkommen vertraust.
Wann ist ein Kreditvermittler sinnvoll für mich?
Ein Kreditvermittler kann besonders dann eine wertvolle Hilfe sein, wenn du Schwierigkeiten hast, einen Kredit von einer Bank zu bekommen. Durch sein breites Netzwerk an Kreditgebern kann er deine Chancen auf eine erfolgreiche Kreditzusage deutlich erhöhen. Zudem vereinfacht der Vermittler den Prozess der Kreditsuche und -beantragung, indem er verschiedene Angebote prüft und die optimalen Konditionen für dich aushandelt.
Selbst in schwierigen finanziellen Situationen, etwa bei negativem Schufa-Score oder geringem Einkommen, kann ein seriöser Kreditvermittler weiterhelfen. Doch Vorsicht: Es gibt leider auch unseriöse Anbieter auf dem Markt. Daher ist es wichtig, stets kritisch zu bleiben und die Seriosität des Vermittlers gründlich zu prüfen.
FAQ: Kreditvermittlung
In diesem Abschnitt werden wir einige häufig gestellte Fragen zur Kreditvermittlung beantworten. Dazu gehören Informationen über die Unterschiede bei den Gebühren von Kreditvermittlern, die Möglichkeit, den Kreditvermittler zu wechseln und ob Online-Kreditvermittler vertrauenswürdig sind.
Wie unterscheiden sich die Gebühren von Kreditvermittlern?
Die Gebühren von Kreditvermittlern variieren, da sie auf Provisionsbasis arbeiten und sich meistens aus dem erfolgreichen Abschluss eines Kredits ergeben. Während einige Vermittler bereits im Vorfeld Gebühren verlangen, setzen seriöse Anbieter dich nicht unter Druck und berechnen ihre Provision erst nach der erfolgreichen Kreditvermittlung.
Kann ich meinen Kreditvermittler wechseln?
Ja, du kannst deinen Kreditvermittler wechseln. Ein Wechsel kann durch eine schriftliche Kündigung des bestehenden Vertrags erfolgen. Vor dem Wechsel solltest du die Vertragsbedingungen und mögliche Gebühren sorgfältig prüfen.
Sind Online-Kreditvermittler vertrauenswürdig?
Ja, Online-Kreditvermittler sind im Allgemeinen vertrauenswürdig. Wie bei allen Geschäften, gibt es jedoch auch hier unseriöse Anbieter. Achte auf ein vollständiges Impressum und eine erreichbare Telefonnummer. Vermeide Angebote, die ‘Schufa-frei’ versprechen oder zusätzliche Produkte anbieten.