Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Einkommensnachweis: Arten, Unterschiede und Alternativen

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Max Benz

Gründer von BankingGeek

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Einkommensnachweis ist ein offizielles Dokument, das dein monatliches Einkommen samt Herkunft verzeichnet und ist entscheidend, wenn du eine Wohnung mietest oder einen Kredit aufnimmst.
  • Je nach Beschäftigungsstatus können verschiedene Dokumente, wie Gehaltsabrechnungen, Mietvertrag oder Bewilligungsbescheid für Sozialleistungen, als Einkommensnachweise dienen, wobei selbst erstellte Abrechnungen, Antragsformulare für staatliche Leistungen und Bargeld nicht akzeptiert werden.
  • Die Aktualität des Einkommensnachweises ist entscheidend, insbesondere wenn du einen Mietvertrag abschließen oder einen Kredit beantragen möchtest.
  • Die Rückgabe deines Einkommensnachweises hängt von der Institution ab, die ihn angefordert hat und in den meisten Fällen wie bei Vermietern oder Kreditgebern, bleiben die Dokumente beim Anforderer.

Was ist ein Einkommensnachweis?

Ein Einkommensnachweis ist ein offizielles Dokument, das die Höhe und Herkunft deines monatlichen Einkommens dokumentiert. Es ist bedeutend in diversen Lebensbereichen, beispielsweise bei der Anmietung einer Wohnung oder der Kreditaufnahme. Abhängig von deinem Beschäftigungsstatus können verschiedene Dokumente als Einkommensnachweis dienen.

Zum Beispiel fungieren Lohn- oder Gehaltsabrechnungen, Arbeitsverträge und Rentenbescheide als Einkommensnachweise bei Arbeitnehmern und Rentnern. Selbstständige können den Einkommensteuerbescheid oder betriebswirtschaftliche Auswertungen vorlegen. Bei Beziehern von staatlichen Leistungen dienen entsprechende Bescheide als Nachweis.

Nicht akzeptiert werden selbst erstellte Abrechnungen ohne offizielle Belege sowie Bargeldbeträge. Wird dir ein Einkommensnachweis abverlangt, hast du das Recht, nicht relevante persönliche Informationen auf dem Dokument zu schwärzen.

Welche Arten von Einkommensnachweisen gibt es?

Lohn- und Gehaltsabrechnungen dokumentieren das monatliche Einkommen eines Arbeitnehmers und sind oft ein gefragter Einkommensnachweis. Sie zeigen auch finanzielle Verpflichtungen wie Mietzahlungen oder Kreditraten auf.

Eine Einkommensbescheinigung des Arbeitgebers bestätigt aktuelle Einkünfte sowie die Beschäftigungsdauer. Dies ist besonders nützlich bei Kreditanträgen oder ähnlichen finanziellen Verhandlungen.

Der Einkommenssteuerbescheid gibt Auskunft über das zu versteuernde Einkommen einer Person, was insbesondere für Selbstständige und Freiberufler relevant ist.

Von Rentenbeziehenden wird hingegen oft der Rentenbescheid als Nachweis ihrer monatlichen Einnahmen eingereicht.

Auch ein Bewilligungsbescheid für Sozialleistungen, wie etwa Arbeitslosengeld oder Kindergeld, kann als Beleg dienen.

Für Selbstständige beinhaltet der Nachweis oft Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Steuerbescheide. Studierende wiederum legen oftmals ihre Immatrikulationsbescheinigung oder einen BAföG-Bescheid vor.

Welche Arten von Einkommensnachweisen eignen sich für wen?

Wenn du Arbeitnehmer bist, ist deine letzte Gehaltsabrechnung die beste Wahl für einen Einkommensnachweis. Sie gibt einen detaillierten Überblick über dein monatliches Einkommen und wird normalerweise von deinem Arbeitgeber ausgestellt.

Für Selbständige oder Freiberufler sind die letzten drei Monate der Kontoauszüge oft hilfreich. Sie zeigen deine monatlichen Ein- und Ausgaben und geben so einen Einblick in deine finanzielle Situation.

Rentner können ihren letzten Rentenbescheid als Nachweis für ihr regelmäßiges Einkommen nutzen. Dieses Dokument wird von der Rentenversicherung erstellt und zeigt die Höhe deiner Rente an.

Solltest du dein Einkommen aus Vermietung oder Verpachtung beziehen, eignen sich hierfür Belege wie ein aktueller Mietvertrag.

Bist du Aktionär eines Unternehmens, kannst du Dividendenbescheinigungen als Nachweis für Kapitaleinkünfte verwenden.

Auch bestimmte Sozialleistungen können als Einkommensnachweis dienen. Wenn du zum Beispiel Arbeitslosengeld empfängst, kann hierfür der entsprechende Bewilligungsbescheid genutzt werden.

Was ist kein Einkommensnachweis?

In der Regel fallen selbst erstellte Abrechnungen ohne offizielle Belege, wie Kontoauszüge, nicht unter Einkommensnachweise. Ebenso zählen Anträge oder Antragsformulare für staatliche Leistungen und größere Bargeld-Beträge nicht als Nachweis deiner Einkünfte. Auch die Schufa-Auskunft dient nicht als Einkommensnachweis, sie gibt lediglich Auskunft über deine Bonität.

Wer ist zur Ausstellung eines Einkommensnachweises berechtigt?

Arbeitnehmer, Selbstständige und Rentner sind typischerweise zur Ausstellung eines Einkommensnachweises berechtigt. Auch Personen, die staatliche Leistungen beziehen, wie zum Beispiel Hartz 4 Empfänger oder BAföG-Studenten, können einen Einkommensnachweis vorlegen.

In einigen Fällen wird auch ein Bürgschaft als Alternative zum Einkommensnachweis akzeptiert. Bei der Wohnungssuche kann zusätzlich ein Wohnberechtigungsschein (WBS) benötigt werden, um Anspruch auf eine Sozialwohnung mit günstiger Miete zu haben.

Einen WBS kann man beim Wohnungsamt beantragen und oft sind Empfänger von Hartz 4 Leistungen, Geringverdienende Alleinerziehende, Behinderte oder Schwerbehinderte sowie Ausländer mit mindestens 12 Monaten Aufenthalt in Deutschland dazu berechtigt.

Die genauen Voraussetzungen für den Einkommensnachweis und den WBS variieren jedoch je nach Bundesland und Institution.

Wann benötige ich einen Einkommensnachweis?

Einen Einkommensnachweis benötigst du in verschiedenen Lebensbereichen, um deine finanzielle Leistungsfähigkeit zu belegen. Insbesondere bei der Anmietung einer Wohnung ist dieser oft eine zwingende Voraussetzung, da Vermieter sicherstellen möchten, dass du als Mieter die Miete zuverlässig begleichen kannst. Dabei gilt oft die Regel, dass die Warmmiete nicht mehr als ein Drittel deines monatlichen Nettoeinkommens ausmachen sollte.

Zudem wird der Einkommensnachweis häufig bei der Aufnahme eines Kredits gefordert – sei es bei Banken oder anderen Geldinstituten – um dein Rückzahlungsvermögen darzulegen. Bei Bedarf kann auch bei staatlichen Behörden ein Nachweis über deine Einnahmen erforderlich sein, etwa wenn Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld oder Elterngeld beantragt werden.

Der Nachweis selbst kann dabei in verschiedener Form erbracht werden: Als Arbeitnehmer zum Beispiel durch Gehaltsabrechnungen oder einen Arbeitsvertrag; erhältst du staatliche Leistungen, sind Bewilligungsbescheide geeignet. Auch aktuelle Kontoauszüge können in vielen Fällen als Beleg dienen.

Beachte jedoch: Selbst erstellte Abrechnungen gelten im Normalfall nicht als valide Nachweise und das Schwärzen bestimmter Daten auf dem Dokument kann unter Umständen zulässig sein. Bei Unklarheiten empfiehlt sich stets Rücksprache mit dem Anfordernden.

Welche Angaben darf ich auf einem Einkommensnachweis schwärzen?

Auf deinem Einkommensnachweis darfst du persönliche Informationen wie den Familienstand oder die Religionszugehörigkeit schwärzen. Auch sensible Daten wie deine Kontonummer, die Steuernummer, die Anzahl der Urlaubs- und Krankheitstage sowie den Namen der Krankenkasse darfst du unkenntlich machen.

Wie aktuell muss mein Einkommensnachweis sein?

Die Aktualität deines Einkommensnachweises spielt eine entscheidende Rolle, vor allem wenn du einen Mietvertrag abschließen oder einen Kredit beantragen möchtest. Hier sind die wesentlichen Punkte, die du beachten solltest:

Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate

Für Arbeitnehmer ist es gängige Praxis, die Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate als Einkommensnachweis zu nutzen. Diese geben einen genauen Überblick über dein aktuelles Einkommen und deine finanzielle Stabilität.

Aktuellster Steuerbescheid oder Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)

Für Selbständige kann der letzte Einkommensteuerbescheid des Finanzamtes, eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) als Nachweis dienen. Sollte der Steuerbescheid nicht aktuell genug sein, können auch Kontoauszüge herangezogen werden.

Bescheid über staatliche Leistungen

Falls du staatliche Leistungen beziehst, musst du den entsprechenden Bescheid über die Leistungen vorlegen. Auch in diesem Fall sollte das Dokument möglichst aktuell sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Je neuer das Dokument, desto besser spiegelt es deine aktuellen finanziellen Verhältnisse wider. Es ist daher ratsam, immer die neuesten Belege bereitzuhalten.

Erhalte ich meinen Einkommensnachweis zurück?

Die Rückgabe deines Einkommensnachweises hängt von der Institution ab, die ihn angefordert hat. In den meisten Fällen, wie bei Vermietern oder Kreditgebern, bleiben die Dokumente jedoch beim Anforderer, da sie zur Überprüfung und Dokumentation der Bonität benötigt werden. Da Gehaltsabrechnungen wichtige Daten sind, um Rentenansprüche belegen zu können, solltest du stets Kopien für deine Unterlagen behalten. Arbeitgeber müssen Lohnabrechnungen für sechs Jahre aufbewahren. Sie sind allerdings nicht verpflichtet, diese erneut auszuhändigen.

Gibt es Unterschiede zwischen Gehaltsnachweis und Einkommensnachweis?

Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen einem Gehaltsnachweis und einem Einkommensnachweis. Ein Gehaltsnachweis, der oftmals in Form von Verdienstbescheinigungen oder Gehaltsabrechnungen vorliegt, bezieht sich speziell auf das Einkommen aus einer Anstellung. Diesen können in der Regel nur Personen vorweisen, die angestellt sind und ein Gehalt beziehen.

Auf der anderen Seite umfasst ein Einkommensnachweis alle Arten von Einnahmen einer Person, einschließlich Selbstständigkeit und staatlicher Leistungen. Dieser Nachweis kann durch verschiedenste Dokumente erbracht werden wie Kontoauszüge, Rentenbescheide oder Steuerbescheide.

Sowohl Gehalts- als auch Einkommensnachweise dienen dazu, die finanzielle Situation einer Person zu bewerten – sei es für Arbeitgeber, Vermieter oder Kreditgeber. Doch während der Fokus bei einem Gehaltsnachweis spezifisch auf dem monatlichen Lohn liegt und er in diesem Sinne einfacher zu beschaffen ist, deckt der Einkommensnachweis eine breitere Palette an Einkünften ab und bietet einen umfassenderen Überblick über die finanzielle Lage des Einzelnen.

Kann eine Bürgschaft als Alternative zum Einkommensnachweis dienen?

Ja, eine Bürgschaft kann als Alternative zum Einkommensnachweis dienen. In diesem Fall verpflichtet sich ein Dritter, für die Verbindlichkeiten des Mieters einzustehen.

Bürgschaft

Eine Bürgschaft ist eine Sicherheit für den Vermieter. Sollte der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, springt der Bürge ein und übernimmt die Kosten.

Rentenbescheid

Für Rentner kann ein Rentenbescheid als Nachweis dienen. Er zeigt, dass regelmäßige Zahlungen erfolgen und dadurch die Mietzahlung gesichert ist.

Bewilligungsbescheid für Sozialleistungen

Menschen mit staatlicher Unterstützung können einen Bewilligungsbescheid vorlegen. Dieser belegt das Vorhandensein von ausreichenden finanziellen Mitteln zur Deckung der Miete.

Kann ich einen Kredit ohne Einkommensnachweis beantragen?

Ja, es ist grundsätzlich möglich, einen Kredit ohne Einkommensnachweis zu beantragen, allerdings ist dies oft mit Hürden verbunden. Banken ziehen einen festen und regelmäßigen Einkommensnachweis zur Prüfung der Bonität des Kreditnehmers heran. Ohne diesen kann die Kreditaufnahme schwierig bis unmöglich sein. Besonders Personengruppen wie Arbeitslose, Azubis, Studenten oder Freiberufler können hierbei Probleme haben.

Allerdings bieten bestimmte Plattformen wie Auxmoney alternative Lösungen an und ermöglichen beispielsweise auch für Selbständige oder Studenten Kredite ohne klassischen Einkommensnachweis. Zudem besteht bei einigen Banken die Möglichkeit kleinere Kredite mit schneller Auszahlung zu erhalten auch wenn kein reguläres Einkommen nachgewiesen werden kann.

An Alternativen gibt es beispielsweise Bürgschaften oder Sicherheiten, die statt einem Einkommensnachweis eingereicht werden können. Es gilt jedoch stets zu beachten: Diese Optionen können mit Risiken verbunden sein und sollten daher sorgfältig abgewogen werden.

Ein weiterer Weg könnte der Privatkredit über Online-Plattformen sein. Hier sind die Bedingungen im Vergleich zu traditionellen Bankkrediten meist milder gestaltet und weniger strikt auf den Nachweis eines regelmäßigen Einkommens ausgerichtet.

Insgesamt ist es also nicht unmöglich, einen Kredit ohne Vorlage eines Einkommensnachweises zu erhalten. Jedoch sollte diese Entscheidung gut durchdacht und möglicherweise mit Hilfe von Finanzberatern getroffen werden.

Kann ich ein Girokonto ohne Einkommensnachweis eröffnen?

Ja, du kannst ein Girokonto ohne Einkommensnachweis eröffnen. Seit 2016 haben alle Menschen, auch diejenigen ohne geregeltes Einkommen, gesetzlichen Anspruch auf ein Basiskonto. Einige Banken wie Vivid Money und N26 bieten sogar kostenlose Girokonten ohne Gehaltseingang an. Bei anderen Anbietern mag es zwar Kontoführungsgebühren geben, allerdings können diese durch einen gezielten Anbietervergleich begrenzt werden.

Außerdem ist zu beachten, dass bestimmte Leistungen wie etwa eine Kontoüberziehung bei diesen Konten möglicherweise nicht zur Verfügung stehen. Es lohnt sich also immer, sich vorab bei der jeweiligen Bank über die genauen Anforderungen zu erkundigen.

Kann ich eine Kreditkarte ohne Einkommensnachweis beantragen?

Ja, du kannst eine Kreditkarte ohne Einkommensnachweis beantragen. Deine Möglichkeiten sind allerdings eingeschränkt und hängen stark von deiner Bonität ab. Hast du keinen negativen Schufa-Eintrag, könntest du trotz fehlendem regelmäßigen Einkommen eine Kreditkarte mit kleinem Kreditrahmen erhalten.

Andererseits bieten einige Institute auch Karten an, die keiner Einkommens- oder Schufa-Prüfung bedürfen. Hierbei handelt es sich zumeist um Prepaid-Karten, bei denen vorab ein Guthaben eingezahlt wird. Eine weitere Option ist das Beantragen einer Partnerkarte einer bestehenden Kreditkarte – hier spielt dein eigenes Einkommen keine Rolle.

FAQ: Einkommensnachweis

Wenn du auf der Suche nach einer neuen Wohnung bist, fragst du dich vielleicht, ob du einen Einkommensnachweis vorlegen musst. In diesem Abschnitt gehen wir auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema ein. Erfahre, ob ein Einkommensnachweis für die Wohnungssuche erforderlich ist, wie du einen Nachweis ohne Arbeitsvertrag erstellen kannst und welche Konsequenzen es hat, wenn du einen gefälschten Einkommensnachweis vorlegst.

Brauche ich einen Einkommensnachweis für die Wohnungssuche?

Ja, bei der Wohnungssuche ist ein Einkommensnachweis häufig erforderlich. Vermieter möchten damit sicherstellen, dass du die Miete dauerhaft begleichen kannst. Als Nachweis dienen oft Gehaltsabrechnungen oder Kontoauszüge.

Wie kann ich einen Einkommensnachweis ohne Arbeitsvertrag erstellen?

Selbstständige können den Einkommenssteuerbescheid, eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder die letzte Gehaltsabrechnung vor der Selbstständigkeit als Einkommensnachweis nutzen. Auch Kontoauszüge, insbesondere wenn sie regelmäßige Einkünfte aufweisen, können als Nachweis dienen.

Was passiert, wenn ich einen gefälschten Einkommensnachweis vorlege?

Das Vorlegen eines gefälschten Einkommensnachweises kann schwere rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Dazu zählen Ermittlungen wegen Urkundenfälschung und möglicherweise sogar eine Gefängnisstrafe.