Digitales Wallet: Arten, Vorteile und mehr [2024]

Zuletzt aktualisiert: 14. Februar 2024

Was ist ein Wallet?

Ein digitales Wallet, auch als elektronische Geldbörse bezeichnet, ist ein digitaler Speicherort für wichtige Informationen wie Kreditkartendaten, Ausweise und Tickets, der das kontaktlose Bezahlen und Verwalten dieser Daten ermöglicht. Bekannte Beispiele sind Apple Wallet und Google Pay.

Wallets bieten dir die Möglichkeit, dein Girokonto zu ergänzen oder sogar zu ersetzen. Dadurch kannst du einfach mit deinem Smartphone oder einer Smartwatch bezahlen, indem du deine hinterlegten Zahlungsmittel nutzt.

In puncto Sicherheit entsprechen digitale Wallets von namhaften Anbietern internationalen Standards im digitalen Zahlungsverkehr. Europäische Standards zur Verwaltung digitaler Identitäten in Wallets befinden sich jedoch noch in Entwicklung.

Wie funktioniert ein Wallet?

Ein digitales Wallet funktioniert als virtuelle Geldbörse, in der du deine Debit- und Kreditkarteninformationen, sowie digitale Tickets und eVoucher speichern kannst. Meistens sind Wallets in Form einer App verfügbar und erleichtern Online-Zahlungen, indem sie die Notwendigkeit entfallen lassen, physische Karten oder deren Informationen einzugeben.

Funktionsweise

Eine Wallet ist eine Software, die den Zugang zu verschiedenen Zahlungsmitteln wie beispielsweise Kryptowährungen ermöglicht. Sie speichert sogenannte Public und Private Keys. Die meisten Wallets sind hierarchisch deterministisch strukturiert und können mithilfe einer Seed Phrase wiederhergestellt werden, die aus 12 oder 24 Wörtern besteht.

Technologie

Aus der Seed Phrase werden Private Keys errechnet, die aus 52 Zeichen bestehen. Der Public Key identifiziert eine Wallet eindeutig und wird aus dem Private Key errechnet. Die Public Address dient als Empfangsadresse für Transaktionen und wird durch eine mathematische Funktion aus dem Public Key errechnet.

Sicherheit

Es ist wichtig, Seed Phrase und Private Key geheim zu halten und niemals mit Dritten zu teilen. Die Seed Phrase dient als Backup der Wallet und sollte sicher verwahrt werden. Um das Guthaben zu verschleiern, kann man für jede Transaktion eine eigene Public Address verwenden. Es ist ratsam, die Seed Phrase oder den Private Key niemals auf einem internetfähigen Gerät zu speichern oder zu teilen.

Wie erstelle ich ein digitales Wallet?

Um ein digitales Wallet zu erstellen, folge diesen einfachen Schritten. Die genaue Vorgehensweise hängt von der Art des Wallets ab, das du verwenden möchtest.

Schritt 1: Wallet-Art auswählen

Entscheide dich für eine Wallet-Art, die deinen Bedürfnissen und Sicherheitsanforderungen entspricht. Du hast die Wahl zwischen gehosteten Wallets (z. B. auf Handelsplattformen), Software-Wallets (Desktop/Mobil/Online), Hardware-Wallets oder Paper-Wallets.

Schritt 2: Anbieter und App wählen

Wähle einen vertrauenswürdigen Anbieter oder eine geeignete App für dein digitales Wallet, wie etwa Google Pay oder Apple Pay für Zahlungen mit dem Smartphone oder spezialisierte Krypto-Wallet-Apps für den Umgang mit Kryptowährungen.

Schritt 3: Konto erstellen und sichern

Erstelle ein Konto bei dem gewählten Anbieter oder in der entsprechenden App. Achte darauf, dass du deine Zugangsdaten sicher aufbewahrst und starke Passwörter verwendest. Bei Software-Wallets ist es wichtig, auch ein Backup deines Private Keys anzufertigen.

Schritt 4: Verknüpfung mit Zahlungsmitteln

Falls erforderlich, verknüpfe dein digitales Wallet mit einer Kreditkarte, einem Girokonto oder anderen Zahlungsmitteln, um Zahlungen durchzuführen.

Schritt 5: Nutzung und Sicherheit

Je nach Wallet-Art solltest du die Sicherheit deines digitalen Wallets im Auge behalten. Bewahre lediglich kleine Mengen an Kryptowährungen auf gehosteten Wallets auf und achte darauf, deine Zugangsdaten (oder Private Keys bei Krypto-Wallets) sicher zu verwahren.

Wie bezahle ich mit einem Wallet?

Um mit einem digitalem Wallet zu bezahlen, installiere zunächst eine Wallet-App auf deinem Smartphone und füge eine oder mehrere Zahlungsmethoden, wie Kreditkarten oder Bankkonten, hinzu. Bei der Bezahlung an der Kasse halte einfach dein Smartphone an das Kassen-Terminal und wähle die gewünschte Zahlungsmethode aus.

Kontaktlose Zahlungen mit NFC-Technologie

Viele Wallet-Apps, wie Apple Pay und Google Pay, verwenden NFC-Technologie für kontaktlose Zahlungen. Stelle sicher, dass dein Smartphone diese Funktion unterstützt und dass sie aktiviert ist.

Zahlungen mit QR-Codes

Einige Wallet-Apps nutzen auch QR-Codes, um Transaktionen abzuwickeln. Öffne in diesem Fall  die App und scanne den QR-Code des Händlers, um die Zahlung durchzuführen.

Achte darauf, alle Sicherheitsmaßnahmen bei der Einrichtung der Wallet-App zu beachten, wie zum Beispiel die Verwendung von Passwörtern oder biometrischen Daten zur Authentifizierung. So stellst du sicher, dass deine persönlichen Informationen und Zahlungsdaten geschützt sind.

Welche Wallet-Apps gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Wallet-Apps für unterschiedliche Zwecke und Plattformen. Zu den bekanntesten zählen Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay und PayPal. Android-Nutzer können zudem auf Wallet-Apps wie ONE Wallet, Boarding Pass Wallet, Pass2Pay und Pass2U Wallet zugreifen.

Krypto-Geldbörsen wie Bitvavo bieten eine weitere Option für diejenigen, die Kryptowährungen speichern möchten. Je nach Bedarf kannst du verschiedene Apps nutzen, um Zahlungsmittel, digitale Karten oder Tickets zu verwalten.

Neben den multinationalen Anbietern gibt es auch hauseigene Wallet-Apps einiger großer deutscher Banken wie Sparkassen und Volksbanken. Diese bieten ähnliche Funktionen und sind möglicherweise besser vor Datenschnüffelei geschützt.

Egal für welche Wallet-App du dich entscheidest, vergewissere dich stets der biometrischen Sicherheitsfunktion oder des Zugangscodes zum Schutz deiner Daten.

Welche Arten von Wallets gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Wallets, die sich in ihrer Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Portabilität unterscheiden. Im Folgenden sehen wir uns Hot Wallets, Cold Wallets, Mobile Wallets und Desktop Wallets an.

Hot Wallets

Hot Wallets sind Online-Wallets, die immer mit dem Internet verbunden sind. Websites wie Coinbase oder Binance bieten solche Wallets an, aber bedenke, dass du bei dieser Art von Wallets nicht die volle Kontrolle über deine Keys hast. Sie sind super benutzerfreundlich und ideal, wenn du gerade erst anfängst oder wenn du vorhast, regelmäßig zu handeln.

Cold Wallets

Cold Wallets sind offline Wallets. Sie sind nicht mit dem Internet verbunden und daher sicherer vor Hacks. Hier hast du die volle Kontrolle über deine Schlüssel. Sie sind perfekt, wenn du große Mengen an Kryptowährungen besitzt und sie sicher aufbewahren möchtest. Hardware-Wallets wie Ledger oder Trezor fallen in diese Kategorie.

Mobile Wallets

Wie der Name schon sagt, sind Mobile Wallets auf deinem Smartphone installiert. Sie sind praktisch, da du damit Kryptowährungen direkt von deinem Telefon aus senden und empfangen kannst. Apps wie Trust Wallet oder MetaMask sind hier gute Beispiele.

Desktop Wallets

Dektop Wallets sind Programme, die du auf deinem Computer installierst. Sie sind sicherer als Hot Wallets, aber immer noch anfällig für Viren oder Malware, wenn dein Computer infiziert ist. Electrum ist ein gutes Beispiel für ein Desktop Wallet.

Wähle also je nach deinen Bedürfnissen und wie viel Risiko du eingehen möchtest. Denk daran, dass es keine “beste” Wallet gibt, es kommt immer auf deine persönlichen Bedürfnisse an.

Wie sicher sind digitale Wallets?

Digitale Wallets gelten als sicherer als physische Geldbörsen, da sie nicht verloren gehen können und vor dem Zugriff eine Authentifizierung erforderlich ist. Sie verwenden moderne Verschlüsselungssysteme, um deine Zahlungsdaten ausschließlich auf deinem Smartphone zu speichern. Viele Wallets bieten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie einmalige PINs für die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Sicherheitsmaßnahmen

Die Sicherheit kann durch eine geeignete Identitätsinfrastruktur mit NFC- und Bluetooth-fähiger Hardware sowie ein modernes Berechtigungsprogramm mit Sicherheitsmanagement in der Cloud verbessert werden. Es empfiehlt sich außerdem, interne Richtlinien für Datenschutz und Betrugsprävention vor der Einführung digitaler Identitätsdokumente zu erarbeiten.

Mögliche Risiken

Trotz hoher Sicherheitsstandards ist es wichtig, wachsam zu sein: behalte deine Passwörter immer für dich und achte auf verdächtige Kontoaktivitäten.

Tipps zur sicheren Nutzung

Stelle sicher, dass du dein Gerät sperren lassen kannst, falls es verloren geht oder gestohlen wird. Achte darauf, nur vertrauenswürdige digitale Wallet-Apps wie Apple Pay oder Google Pay zu verwenden.

Wie sicher ist Apple Wallet?

Apple Wallet ist dank der Tokenisierung, die Kreditkartendaten verschlüsselt, relativ sicher. Zudem werden weder echte Kreditkartennummern noch Transaktionsdetails auf Apple-Servern gespeichert. Die Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung (Face ID bzw. Touch ID) erhöht die Sicherheit weiter.

Trotzdem gibt es Risiken, wie gestohlene Geräte oder Phishing-Angriffe. Um Apple Wallet sicher zu nutzen, aktiviere Face ID oder Touch ID und verwende starke Passwörter sowie sichere Internetverbindungen.

Wie sicher ist Google Wallet?

Die Sicherheit von Google Wallet (Google Pay) basiert auf verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, wie der Verwendung einer virtuellen Kontonummer statt der tatsächlichen Kartennummer bei Zahlungen und der Verschlüsselung von Transaktionsdaten. Zudem ist eine Displaysperre und persönliche PIN, Muster oder Fingerabdruck erforderlich, um zu bezahlen.

Mögliche Risiken

Trotz dieser Maßnahmen können Betrugsfälle oder falsche Buchungen auftreten. Ein Hauptproblem liegt in den Datenschutzbestimmungen von Google Pay, da Nutzer sämtliche Regeln aller Google-Unternehmen akzeptieren müssen.

Tipps zur sicheren Nutzung

Zur Verbesserung der Sicherheit sollten Nutzer ihre App und ihr Betriebssystem aktuell halten, starke Passwörter verwenden und die Transaktionshistorie regelmäßig überprüfen. Bei Verlust oder Diebstahl des Geräts sollte die Funktion “Mein Gerät finden” genutzt werden.

In dieser Grafik sind noch einmal die Aspekte zur Sicherheit von Google Wallet aufgelistet:

Welche Karten können für Wallets verwendet werden?

In einem digitalen Wallet kannst du verschiedene Arten von Karten hinterlegen, wie zum Beispiel Kreditkarten, Debitkarten, Prepaid-Karten und Kundenkarten. Allerdings gibt es einige Beschränkungen, die beachtet werden sollten. 

Zum einen muss dein Wallet mit der jeweiligen Karte kompatibel sein, und zum anderen können manche Karten nur in bestimmten Ländern oder Regionen verwendet werden. Einige Wallets haben zudem Begrenzungen bezüglich der Anzahl an Karten, die sie speichern können.

Manche digitale Wallets erlauben es, Girokonten direkt mit der App zu verknüpfen, um bequem Überweisungen und Zahlungen durchführen zu können. Dabei ist es wichtig sicherzustellen, dass die Wallet-Apps den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen, um die Daten deines Girokontos zu schützen.

Wie füge ich Tickets und Karten zu meinem Wallet hinzu?

Um Tickets und Karten zu deinem Wallet hinzuzufügen, gibt es verschiedene Methoden, abhängig von der Art des Tickets. Wir zeigen dir hier, wie du verschiedene Tickettypen zu deinem digitales Wallet hinzufügst:

Flugtickets, Kinokarten, Konzerttickets und Eventtickets

1. Öffne die Wallet-App auf deinem iPhone oder iPad.
2. Tippe auf das Pluszeichen (+) in der oberen rechten Ecke.
3. Wähle die Option “Ticket hinzufügen”.
4. Scanne den QR-Code auf deinem Ticket oder gib die Ticketinformationen manuell ein.
5. Bestätige die Details und füge das Ticket zu deiner Wallet hinzu.

Bahn- und Bus-Tickets

1. Öffne die Wallet-App auf deinem iPhone oder iPad.
2. Suche nach der App deines öffentlichen Verkehrsanbieters und lade sie herunter.
3. Kaufe dein Ticket über die App des Verkehrsanbieters und wähle die Option “In Wallet speichern”.
4. Öffne deine Wallet und zeige das Ticket beim Einsteigen in den Zug oder Bus vor.

Event-Tickets (Sportveranstaltungen, Theateraufführungen usw.)

1. Öffne die Wallet-App auf deinem iPhone oder iPad.
2. Suche nach der App des Veranstalters und lade sie herunter.
3. Kaufe dein Ticket über die App des Veranstalters und wähle die Option “In Wallet speichern”.
4. Öffne deine Wallet und zeige das Ticket beim Einlass zum Event vor.

Wie unterscheiden sich Google Pay und Apple Pay?

Die Hauptunterschiede zwischen Apple Pay und Google Pay betreffen die unterstützten Geräte, Funktionen und Verfügbarkeit. Apple Pay funktioniert nur auf iOS-Geräten, während Google Pay für Android-Geräte konzipiert ist. Beide nutzen die NFC-Technologie für kontaktloses Bezahlen, aber Google Pay unterstützt zusätzlich HCE und QR-Codes.

Karten- und Funktionsspeicherung

Apple Pay ermöglicht das Hinzufügen von Loyalty-Karten und Gutscheinen, während Google Pay auch Tickets für öffentliche Verkehrsmittel und Veranstaltungen speichert. Beide Dienste erlauben das Speichern von Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten.

Sicherheit

Sowohl Apple Pay als auch Google Pay bieten hohe Sicherheitsstandards wie Tokenization und biometrische Authentifizierungsmethoden. Apple setzt zusätzlich auf Face ID oder Touch ID zur Identifizierung der Nutzer.

Akzeptanzrate bei Händlern

Apple hat eine höhere Akzeptanzrate bei Händlern als Google, dafür bietet Letzterer eine einfachere Integration mit anderen Google-Diensten wie Gmail oder Google Assistant.

Verfügbarkeit in verschiedenen Ländern

Die Verfügbarkeit variiert je nach Land: Apple Pay ist in mehr Ländern verfügbar als sein Konkurrent. Bei Nutzung im Ausland erlaubt Google Pay die Verwendung registrierter Kreditkarten, während bei Apple Pay eine ausländische Karte erworben werden muss.

Zusammenfassend bieten sowohl Apple Pay als auch Google Pay ihre eigenen Vor- und Nachteile im Bereich des mobilen Bezahlens, wobei sich diese hauptsächlich auf Gerätekompatibilität, Funktionen und Verfügbarkeit beziehen.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Wallets im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmethoden?

Vorteile von Wallets im Vergleich zu traditionellen Zahlungsmethoden umfassen sichere und transparente Infrastrukturen durch Blockchain-Technologie, Unabhängigkeit von Banken, 24/7 Handel und Schutz vor Inflation. Allerdings bieten Wallets keine Einlagensicherung oder Verlustversicherungen wie Girokonten.

Im Zusammenhang mit Girokonten sind Wallets Teil des Trends zur Digitalisierung und Dezentralisierung des Zahlungsverkehrs. Sie ermöglichen Nutzern schnellere Transaktionen und mehr Kontrolle über ihre Finanzen.

Allgemeine Trends im Zahlungsverkehr zeigen eine steigende Akzeptanz von Kryptowährungen, wodurch auch die Nutzung von Wallets als Zahlungsmethode zunimmt. Die Wahl der richtigen Wallet hängt von Faktoren wie der Art der Kryptowährungen und dem Sicherheitsbedürfnis ab.

In der folgenden Übersichtsgrafik sind noch einmal die Vorteile und Nachteile von Wallets gegenübergestellt:

FAQ: Digitales Wallet

In diesem FAQ-Abschnitt geht es um das Thema Wallets. Wir werden uns mit den folgenden Fragen beschäftigen: Kann ich mein Wallet mit meinem Girokonto verbinden? Wie sicher sind meine persönlichen Daten in Wallet-Apps? Und welche Wallet-App ist am besten für mein Smartphone geeignet?