Zuletzt aktualisiert:
Das Wichtigste in Kürze
- Avalgebühren sind Kosten, die entstehen, wenn eine Bank oder Versicherung eine Bürgschaft oder Garantie vergibt, wobei die Gebührenhöhe üblicherweise zwischen 0,5 % und 2,5 % der Bürgschaftssumme pro Jahr variiert.
- Die Bestimmung der Avalgebühren hängt von mehreren Faktoren ab: der Höhe der Bürgschaft, Risikofaktoren wie Laufzeit und Kreditwürdigkeit des Auftraggebers sowie individuellen Festlegungen des jeweiligen Kreditinstituts.
- Avalgebühren können steuerlich abgesetzt werden, sie können als Betriebsausgaben oder Werbungskosten geltend gemacht werden, ähnlich wie Schuldzinsen für Darlehen.
Inhalt
Was sind Avalgebühren?
Avalgebühren sind Entgelte, die bei der Erteilung einer Bürgschaft oder Garantie durch eine Bank oder Versicherungsgesellschaft entstehen. Sie fallen zum Beispiel an, wenn die Bank für einen Kunden gegenüber einem Dritten bürgt. Häufige Anwendungsfälle von Avalgebühren findest du im Kontext von Mietkautionen, Baufinanzierungen oder verschiedenen Arten von Bürgschaften wie Bietungs- und Vertragserfüllungsbürgschaften.
Sobald die bürgende Institution das Aval erteilt hat, wird die Gebühr fällig – unabhängig davon, ob sie tatsächlich für den Klienten einspringen muss. Die Höhe variiert je nach Bürgschaftssumme und jeweiligem Kreditinstitut, üblicherweise liegt sie jedoch zwischen 0,5 % bis maximal 2,5 % der Bürgschaftssumme pro Jahr.
Wie wird die Höhe der Avalgebühren bestimmt?
Die Höhe der Avalgebühren, auch Avalprovision genannt, wird durch mehrere Faktoren bestimmt. 1. Die Höhe der Bürgschaft: Oft liegt die Gebühr zwischen 0,25 % und 0,30 % pro Monat der Bürgschaftssumme, kann aber auch bis zu 5 % betragen.
Schritt 1: Bestimmung des Bürgschaftsbetrags
Dieser Betrag ist die Summe, für die das Kreditinstitut bürgt. Es handelt sich dabei um eine Garantieleistung ohne Geldfluss.
Schritt 2: Berücksichtigung der Risikofaktoren
Risiken wie Laufzeit und Kreditwürdigkeit des Auftraggebers fließen in die Berechnung ein.
Schritt 3: Individuelle Festlegung
Es gibt keine festen Preislisten für Avalgebühren. Jedes Kreditinstitut legt diese individuell fest.
Kann ich Avalgebühren steuerlich absetzen?
Ja, Avalgebühren lassen sich steuerlich absetzen. Ähnlich wie Schuldzinsen für Darlehen können sie als Betriebsausgaben oder Werbungskosten geltend gemacht werden. Ein Urteil des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern bestätigt das: Avalzinsen sind wirtschaftlich mit Darlehenszinsen vergleichbar und unterliegen daher den Voraussetzungen des § 4 Abs. 4a EStG. Bürgschaftszinsen, die im Rahmen einer Immobilienvermietung anfallen, sind ebenfalls absetzbar, da sie zu den Ausgaben in Zusammenhang mit der Vermietung zählen.
FAQ: Avalgebühren
In diesem Abschnitt unseres Blogs geht es um die häufig gestellten Fragen zu Avalgebühren. Wir werden uns damit beschäftigen, welche Dienstleistungen mit Avalgebühren verbunden sind, wie man diese Gebühren vermeiden oder reduzieren kann und welche Konsequenzen eine Nichtzahlung der Avalgebühren hat.
Welche Dienstleistungen sind mit Avalgebühren verbunden?
Avalgebühren sind eng mit Dienstleistungen wie der Erteilung von Bürgschaften durch Banken oder Versicherungen verbunden. Insbesondere bei Mietkautionen und Baufinanzierungen werden diese Gebühren fällig. Zudem fallen Avalgebühren auch bei verschiedenen Arten von Avallen an, die zur Absicherung von Geschäften dienen. Beispiele für solche Avale sind das Mietaval, das Dienstleistungsaval oder das (An-)Zahlungsaval.
Wie kann ich Avalgebühren vermeiden oder reduzieren?
Avalgebühren reduzieren lässt sich durch verschiedene Strategien. Ein sorgfältiges Avalmanagement kann helfen, Fristen zu kontrollieren und abgelaufene Avale zurückzuholen, die sonst Kosten verursachen könnten. Biete alternative Sicherheiten wie Bankgarantien oder selbstschuldnerische Bürgschaften an, um die Belastung durch Avalgebühren zu minimieren. Eine gute Bonität kann dazu führen, dass die Avalgebühren niedriger ausfallen.
Welche Konsequenzen hat eine Nichtzahlung der Avalgebühren?
Bei Nichtzahlung der Avalgebühren könnte dein Kreditinstitut die Garantie zurückziehen. Dies kann dazu führen, dass der Gläubiger deine Verbindlichkeiten einfordert. Sei daher achtsam!