Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

SEPA-Lastschrift: Funktion, Kündigung, Sicherheit und mehr

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Max Benz

Gründer von BankingGeek

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SEPA-Lastschrift ist ein EU-weiter Standard für Lastschriftverfahren, bei dem du einem Zahlungsempfänger die Erlaubnis erteilst, einen Betrag von deinem Konto abzubuchen.
  • Ein SEPA-Lastschriftmandat kann jederzeit schriftlich oder mündlich gekündigt werden.
  • Das SEPA-Lastschriftverfahren gilt als sicher, da es transparent und nachvollziehbar ist.
  • Bei einer ungedeckten Lastschrift kann die Bank die Abbuchung verweigern und eine Gebühr erheben.

Was ist eine SEPA-Lastschrift?

Eine SEPA-Lastschrift ist ein EU-weiter Standard für Lastschriftverfahren, bei dem du einem Zahlungsempfänger die Erlaubnis erteilst, einmalig oder regelmäßig einen vorab vereinbarten Betrag von deinem Konto abzubuchen. Der Zahlungsempfänger löst dabei die Buchung aus und benötigt dafür deine Einwilligung in Form eines SEPA-Lastschriftmandats. Diese Methode bietet sich besonders bei wiederkehrenden Zahlungen an, zum Beispiel bei monatlichen Rechnungen.

Jedes SEPA-Lastschriftmandat muss bestimmte Angaben enthalten, wie die Bezeichnung des Zahlungsempfängers und die Gläubiger-Identifikationsnummer. Sowohl die Buchungen als auch das Mandat sind transparent und nachvollziehbar für dich als Zahler. Wenn du mit einer Lastschrift nicht einverstanden bist, hast du das Recht, innerhalb von acht Wochen ab Belastungsbuchung der Lastschrift zu widersprechen und diese zurückbuchen zu lassen.

Wie funktioniert das SEPA-Lastschriftverfahren?

Schritt 1: Du erteilst dem Zahlungsempfänger ein SEPA-Lastschriftmandat. Damit autorisierst du ihn, Beträge von deinem Konto abzubuchen.

Schritt 2: Der Zahlungsempfänger sendet die Lastschriftinformationen an seine Bank.

Schritt 3: Die Bank des Zahlungsempfängers leitet die Informationen an deine Bank weiter.

Schritt 4: Deine Bank überprüft, ob dein Konto ausreichend gedeckt ist. Ist dies der Fall, wird der Betrag abgebucht.

Schritt 5: Zum Schluss wird der Betrag dem Konto des Zahlungsempfängers gutgeschrieben. Damit ist das SEPA-Lastschriftverfahren abgeschlossen.

Wie kannst du ein SEPA-Lastschriftmandat kündigen?

Ein SEPA-Lastschriftmandat kann jederzeit auf verschiedene Weise gekündigt werden. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du beachten solltest:

Schriftliche Kündigung

Zuerst musst du ein Kündigungsschreiben verfassen und es an den Zahlungsempfänger senden. In diesem Schreiben sollten deine Adresse, der Name des Vertragspartners, das Datum und eine Identifikationsnummer enthalten sein. Eine handschriftliche Unterschrift ist ebenfalls erforderlich. Um sicherzustellen, dass dein Widerruf angekommen ist, empfehlen wir dir, das Einschreiben mit Rückschein zu verwenden.

Mündliche Kündigung

Du kannst auch mündlich kündigen, indem du den Gläubiger direkt kontaktierst. Dabei solltest du den Namen des Gesprächspartners und das Datum des Telefonats notieren. Da ein SEPA-Lastschriftmandat aber normalerweise schriftlich erteilt wird, ist es auch ratsam, eine Kündigung des Mandats schriftlich zu verfassen. Durch eine schriftliche Kündigung können Missverständnisse vermieden und ein Beleg für die Kündigung erzeugt werden. 

Rückbuchung bei unberechtigten Lastschriften

Falls unberechtigte Lastschriften von deinem Konto abgebucht wurden, hast du innerhalb von acht Wochen die Möglichkeit, eine Rückbuchung zu veranlassen.

Bedenke jedoch, dass das Widerrufen eines SEPA-Lastschriftmandats nicht automatisch zur Vertragskündigung führt. Du musst gegebenenfalls zusätzliche Schritte unternehmen, um einen bestehenden Vertrag vollständig zu kündigen.

Wie unterscheiden sich SEPA-Lastschrift und Lastschrift?

Die SEPA-Lastschrift, ein EU-weiter Standard für Lastschriftverfahren, hat das alte deutsche Lastschriftverfahren abgelöst. Einige Unterschiede sind:

  • Einheitlicher in Europa: Die SEPA-Lastschrift ist in ganz Europa einheitlich und kann auch für Zahlungen ins Ausland genutzt werden.
  • Kontodaten: Bei der SEPA-Lastschrift benötigst du eine IBAN und BIC, während bei der alten Lastschrift die Kontonummer und Bankleitzahl verwendet wurden.
  • Vorlauffrist: Für die SEPA-Lastschrift gilt eine Vorlauffrist von einem Tag, während die alte Lastschrift eine Vorlauffrist von drei Tagen hatte.
  • Rückbuchungsfristen: Du kannst bei einer SEPA-Lastschrift innerhalb von acht Wochen zurückbuchen; bei der alten Lastschrift waren es sechs Wochen.

Diese Änderungen haben dazu geführt, dass das Zahlungssystem effizienter und einfacher zu handhaben ist als das ehemalige deutsche Lastschriftverfahren.

Welche Arten der SEPA-Lastschrift gibt es?

Im SEPA-Lastschriftverfahren gibt es zwei Hauptarten: die SEPA-Basislastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift.

SEPA-Basislastschrift:

Diese Lastschriftart ist für einmalige oder wiederkehrende Zahlungen von Verbrauchern gedacht. Du hast als Zahlungspflichtiger einen Erstattungsanspruch innerhalb von acht Wochen. Für diese Art der Lastschrift musst du ein Mandat erteilen, das sowohl eine Mandatsreferenz als auch eine Gläubiger-Identifikationsnummer beinhaltet.

SEPA-Firmenlastschrift:

Diese Lastschrift ist speziell für wiederkehrende Zahlungen zwischen Unternehmen und Organisationen konzipiert. Im Gegensatz zur Basislastschrift gibt es hier keinen Erstattungsanspruch nach erfolgter Einlösung. Auch hier musst du ein Mandat mit entsprechender Referenz und Identifikationsnummer erteilen und Fälligkeitsdatum sowie Einreichungsfristen beachten.

Die folgende Grafik zeigt noch einmal die Unterschiede zwischen SEPA-Basislastschrift und SEPA-Firmanlastschrift:

Unterschied SEPA-Basislastschrift und SEPA-Firmenlastschrif

SEPA-Lastschrift Formular

Ein SEPA-Lastschrift Formular benötigst du, um ein SEPA-Lastschriftmandat zu erteilen. Dabei ist es wichtig, alle notwendigen Angaben korrekt einzutragen. Ein SEPA-Lastschrift-Formular könnte folgendermaßen aussehen:


SEPA-Lastschriftmandat

Gläubiger-Identifikationsnummer: _____________________________

Mandatsreferenz: ______________________________ (wird vom Gläubiger ausgefüllt)

Ich ermächtige (Wir ermächtigen) den Zahlungsempfänger _______________, Zahlungen von meinem (unserem) Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein (weisen wir unser) Kreditinstitut an, die von dem Zahlungsempfänger auf mein (unser) Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.

Hinweis: Ich kann (Wir können) innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem (unserem) Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Name und Anschrift des Zahlungspflichtigen:



Bankverbindung des Zahlungspflichtigen:

IBAN: __________________________________

BIC: ___________________________________

Ort, Datum: ______________________________

________________________________
(Unterschrift(en) Zahlungspflichtiger(n))


Bitte beachte, dass dieses Formular nur ein Beispiel ist und je nach den spezifischen Anforderungen der beteiligten Banken oder des Zahlungsempfängers variieren kann. 

Wie sicher ist das SEPA-Lastschriftverfahren?

Die SEPA-Lastschrift gilt als eines der sichersten Zahlungswege. Im Gegensatz zu Einzugsermächtigungen sind SEPA-Lastschriftmandate noch sicherer, da sie mit einer Unterschrift erteilt werden und die Mandatsreferenz sowie Gläubiger-Identifikationsnummer für Nachvollziehbarkeit und Transparenz sorgen.

Natürlich ist niemand vor falschen Abbuchungen gefeit, doch unberechtigte SEPA-Lastschriften können Kunden sogar bis zu 13 Monaten nach Belastung zurückgeben. Zudem kann eine erteilte Einzugsermächtigung bis zum Tag vor der Abbuchung widerrufen werden und bereits abgebuchte Beträge können innerhalb von acht Wochen nach Kontobelastung von der Bank erstattet werden.

Achte darauf, dass dein Konto ausreichend gedeckt ist, um Gebühren bei nicht ausgeführten Lastschriften aufgrund mangelnder Kontodeckung zu vermeiden. Kein Schufa-Eintrag erfolgt bei geplatzter Lastschrift, sondern erst im Mahnverfahren.

Wie unterscheiden sich Lastschrift, Überweisung und Dauerauftrag?

Lastschrift: Beim Lastschriftverfahren zieht der Zahlungsempfänger den fälligen Betrag vom Konto des Zahlungspflichtigen ein. Du erteilst hierbei eine Erlaubnis zur Abbuchung (Einzugsermächtigung). Eine Vereinbarung zwischen dem Zahlungsempfänger und dessen Bank ist notwendig, um Lastschriften einziehen zu dürfen. Diese Einzugsermächtigung kann jederzeit widerrufen werden.

Überweisung: Im Gegensatz zur Lastschrift führt bei einer Überweisung der Verbraucher die Transaktion selbst aus. Der Betrag wird manuell auf das Konto des Zahlungsempfängers überwiesen.

Dauerauftrag: Ein Dauerauftrag ist ein regelmäßiger Abbuchungsauftrag, der von deiner Bank ausgeführt wird. Hierbei überweist du aktiv einen festen Betrag in einem bestimmten Zeitraum an den Zahlungsempfänger.

Zusammengefasst sind die Unterschiede: Bei einer Lastschrift erteilst du dem Empfänger die Erlaubnis zur Abbuchung, während du bei einer Überweisung selbst aktiv wirst und bei einem Dauerauftrag deine Bank beauftragst, regelmäßige Überweisungen durchzuführen.

Hier haben wir dir noch einmal in einer Grafik die Unterschiede von Lastschrift, Überweisung und Dauerauftrag aufgelistet:

Unterschied von Lastschrift, Überweisung und Dauerauftrag

Was passiert bei einer ungedeckten Lastschrift?

Bei einer ungedeckten Lastschrift kann die Bank die Abbuchung verweigern und die SEPA-Lastschrift zurückgeben. Im Falle einer fehlgeschlagenen Abbuchung erheben Banken in der Regel eine Gebühr für den gescheiterten Vorgang. Diese Gebühr variiert je nach Bank und kann bis zu ⅓ Prozent vom Lastschriftbetrag betragen, aber mindestens 5,11 Euro. Manche Händler starten bei Problemen einen zweiten Geldeinzug.

Rücklastschriften können sich auf deine Bonität auswirken, wenn sie berechtigt sind und häufiger vorkommen. Unberechtigte Rücklastschriften dürfen sich jedoch nicht negativ auf deine Bonität auswirken. Sollte es zu einer Rücklastschrift kommen, prüfe deine Daten, kommuniziere mit dem Vertragspartner und zahle die fällige Summe sobald möglich.

FAQ: SEPA-Lastschrift

In diesem Abschnitt geht es um die häufigsten Fragen zum Thema SEPA-Lastschrift. Wir werden uns mit den Sicherheitsaspekten des Verfahrens beschäftigen, die Nachteile von SEPA untersuchen und klären, wie lange es dauert, bis eine SEPA-Lastschrift abgebucht wird.

  • Wie sicher ist das SEPA-Lastschriftverfahren?

    Zuletzt aktualisiert:

    Das SEPA-Lastschriftverfahren gilt laut Verbraucherzentrale als eines der sichersten Zahlungswege. Die Haftung bei nicht erfolgter oder fehlerhafter Ausführung eines Zahlungsauftrags ist im § 675y BGB geregelt, was zusätzlichen Schutz bietet.

  • Was sind die Nachteile von SEPA?

    Zuletzt aktualisiert:

    Zu den Nachteilen von SEPA-Lastschrift zählen längere Bearbeitungszeiten als bei nationalen Lastschriftverfahren und eine mögliche Erhöhung der Rücklastschriften.
    Des Weiteren können Gebühren für grenzüberschreitende Transaktionen höher sein.

  • Wie lange dauert es bis SEPA-Lastschrift abgebucht wird?

    Zuletzt aktualisiert:

    Die Abbuchung von SEPA-Lastschriften erfolgt meist innerhalb von 2 bis 3 Werktagen, kann aber abhängig von der beteiligten Bank variieren. Der Zahlungsempfänger muss den Einzug mindestens 14 Tage vorher ankündigen und die tatsächliche Abbuchung erfolgt nach dem vereinbarten Fälligkeitstermin.