Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Was ist der digitale Kontoblick?

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Max Benz

Gründer von BankingGeek

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Du willst einen Online Kredit, aber der Weg ist zäh: Kontoauszüge als Datei hochladen, Unterlagen per Post nachreichen, Video-Chat zur Legitimation, am Ende fehlt noch eine Unterschrift. Die Bearbeitung zieht sich und die Zusage kommt spät.

Während du Belege sammelst, sieht das Kreditinstitut deine echten Kontobewegungen nicht in Echtzeit. Die Bonitätsprüfung hängt, die Auszahlung rutscht nach hinten, gute Zinsen verpasst du. Mehr Papierkram, mehr Aufwand.

Der digitale Kontoblick (auch Kontocheck) ist der kurze Weg: Du gibst einmalig Einblick in dein Girokonto im Online Banking. Der Anbieter prüft automatisch Einnahmen und Ausgaben – sicher, schnell, ohne Kontoauszug-Upload. Das beschleunigt Kreditvergabe, Kreditentscheidung und oft die Kreditzusage.

Was ist der digitale Kontoblick?

Der digitale Kontoblick ist ein PSD2-basiertes Verfahren, bei dem du deinem Kreditgeber einmalig Zugriff auf relevante Daten deines Kontos im Online Banking gibst statt Kontoauszug oder Kontoauszüge hochzuladen. Praktisch ist das ein „digitaler Kontoauszug“ der letzten Monate; die Bonität wird anhand realer Einnahmen und laufender Ausgaben bewertet. In Deutschland erklären Banken den Kontocheck genau so: drei Monate Umsätze reichen, Papierkram entfällt.

Wie funktioniert der Kontoblick technisch?

Der digitale Kontoblick funktioniert so: Du startest im Kreditantrag, wählst „Kontoblick“, wirst sicher zum Online Banking Zugang deiner Bank weitergeleitet, meldest dich mit Zugangsdaten an und bestätigst mit starker Kundenauthentifizierung (SCA). Ein lizenzierter Kontoinformationsdienst (AISP) ruft die Daten ab und stellt sie dem Anbieter bereit. Die EU-Aufsicht erlaubt eine erneute Bestätigung im Rhythmus von bis zu 180 Tagen; einzelne Prozesse arbeiten weiterhin mit 90 Tagen, je nach Service, Regelauslegung und Bank.

Welche Daten liest der Kontoblick aus?

Der Kontoblick liest typische Kontodaten wie Umsätze, Salden und Gehaltseingänge auf deinem Gehaltskonto über einen definierten Zeitraum, häufig 90 Tage. Daraus entsteht ein Einkommenscheck: Passt dein Einkommen zur gewünschten Kreditsumme, zu den Zinsen und zu deinen festen Ausgaben (Miete, Raten, Versicherungen)? Banken kommunizieren genau diesen 3-Monats-Zeitraum als Grundlage für eine zügige Kreditentscheidung.

Welche Use Cases profitieren vom Kontoblick?

Vom Kontoblick profitieren vor allem Ratenkredit, Online-Kredit und „Kredit mit Kontoblick“: schnellere Zusage, weniger Aufwand, oft direkte Auszahlung. In der Praxis heißt das: Kreditanfrage für ein Auto, kurzer Kontoblick, Entscheidung, fertig. Einige Anbieter koppeln den Kontoblick sogar an bessere Konditionen im Kreditvergleich (z. B. Zinsvorteile), weil die Bonitätsprüfung effizienter läuft.

Ist der Kontoblick rechtlich erlaubt (PSD2/SCA)?

Ja, der Kontoblick ist rechtlich erlaubt. Grundlage ist die EU-Richtlinie PSD2 mit klaren Regeln für AISP und SCA; die EBA hat 2022 den SCA-Erneuerungszeitraum auf bis zu 180 Tage festgelegt. Für dich bedeutet das: beaufsichtigtes Verfahren nach EU-Standard und klare Zuständigkeiten.

Wie sicher ist der Kontoblick für dich?

Der Kontoblick ist sicher, weil du Login Daten/Zugangsdaten ausschließlich im Online Banking deiner Bank eingibst und SCA zwei Faktoren verlangt (z. B. Wissen + Gerät/Biometrie). BaFin und Bundesbank erklären diese Sicherheit und die Rollen von Drittdiensten transparent; seriöse Anbieter speichern deine Logins nicht. Daten werden verschlüsselt übertragen, Einwilligungen kannst du widerrufen.

Wie integrierst du den Kontoblick in deinen Ablauf?

Den Kontoblick integrierst du simpel: Im Kreditantrag klickst du „Kontoblick“, bestätigst im Online Banking, kehrst zurück, und die Abfrage fließt direkt in die Kreditentscheidung. Der Prozess bleibt kurz: Einwilligung → AbfrageKreditentscheidungUnterschrift (digital) → Auszahlung. Banken zeigen diesen Service als Standardweg in der digitalen Beantragung ohne zusätzlichen Papierkram.

Was kostet der Kontoblick für dich?

Der Kontoblick kostet dich nichts. Entgelte fallen, wenn überhaupt, beim Kreditgeber für die technische Nutzung an (je nach Volumenmodell). Für dich zählt das Ergebnis: weniger Papierkram, schnellere Bearbeitung, oft bessere Chancen auf einen zügigen Kreditabschluss.

Wann ist ein Kontoblick nicht sinnvoll?

Ein Kontoblick ist nicht sinnvoll, wenn kein Online Banking verfügbar ist, zu wenig Kontohistorie auf dem Geschäftskonto vorliegt oder zusätzliche Nachweise gefordert sind. Dann bleibt die Alternative: Upload per App, Einreichen per E-Mail oder Post. Das funktioniert, dauert aber länger und erhöht den Aufwand.

FAQ

Ist der Kontoblick freiwillig?
Ja, der Kontoblick ist freiwillig. Du kannst Kontoauszüge hochladen oder Unterlagen per Post schicken; das ist nur langsamer.

Wie lange gilt die Zustimmung beim Kontoblick?
Die Zustimmung beim Kontoblick gilt bis zu 180 Tage; je nach Bank sind 90 Tage weiterhin üblich. Danach bestätigst du erneut.

Wer sieht meine Zugangsdaten beim Kontoblick?
Beim Kontoblick siehst nur du und deine Bank deine Zugangsdaten; die Eingabe erfolgt ausschließlich im Online Banking mit SCA.

Welche Konten und Daten nutzt der Kontoblick?
Der Kontoblick nutzt dein Girokonto/Gehaltskonto und liest Kontobewegungen wie Umsätze und Salden über 90 Tage aus, Grundlage für den Einkommenscheck und die Bonitätsprüfung.

Beschleunigt der Kontoblick meine Kreditzusage?
Ja, der Kontoblick beschleunigt die Kreditzusage, weil Einnahmen und Ausgaben direkt geprüft werden und der Prozess ohne Kontoauszüge-Upload auskommt. Viele Banken zeigen genau das in ihrer digitalen Kreditbeantragung.