Max Benz

Geschäftsführer und Gründer

Max Benz hat einen Master of Science-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der TU Dresden absolviert und ist Geschäftsführer von BankingGeek, einer Marke der LBC FInance UG. Er liebt es, die besten Finanzprodukte aller Art, wie Girokonten, Geschäftskonten, Kredite und Kreditkarten, zu finden.

Universalbanken: Definition, Aufgaben und Beispiele

Foto des Autors

Max Benz

Gründer von BankingGeek

Zuletzt aktualisiert:

Das Wichtigste in Kürze

  • Universalbanken sind Kreditinstitute, die alle Bankgeschäfte betreiben und diese allen Kundengruppen anbieten.
  • In Deutschland gibt es drei Gruppen von Universalbanken: Kreditbanken, öffentlich-rechtliche Kreditinstitute und Genossenschaftsbanken.
  • Universalbanken haben verschiedene Aufgaben, wie Kontoführung und Zahlungsverkehr, Kreditgeschäfte, Wertpapierhandel, Versicherungsgeschäft, Vermögensverwaltung und Investmentbanking.
  • Universalbanken bieten verschiedene Bankprodukte an, wie Girokonto, Platzierungsgeschäft, Finanzierungen, Geld- und Kapitalanlagegeschäfte.
  • Der Unterschied zwischen Universalbanken und Spezialbanken liegt in ihrem Leistungsangebot. Universalbanken bieten ein breites Spektrum von Bankdienstleistungen an, während Spezialbanken sich auf bestimmte Geschäftsbereiche oder Kunden fokussieren.

Was sind Universalbanken?

Universalbanken sind Kreditinstitute, die alle Bankgeschäfte betreiben und diese allen Kundengruppen anbieten. Sie zeichnen sich durch eine umfassende Sortimentsstruktur aus und bieten Einlagen- und Kreditgeschäft sowie Wertpapiergeschäft, Emissions-, Kommissions-, Depot- und Investmentgeschäft sowie den Eigenhandel an. 

Im Vergleich zu Spezialbanken, die sich auf bestimmte Geschäftsfelder konzentrieren, haben Universalbanken in der Regel eine größere Betriebsgröße, ein breiteres Produkt- und Kundenspektrum und können dadurch Kostenvorteile durch Economies of Scale sowie ein geringeres Risiko aufweisen.

Zu den Geschäften von Universalbanken zählen das Aktivgeschäft oder Kreditgeschäft, das Passivgeschäft zur Refinanzierung, Dienstleistungen wie Zahlungsverkehr, Bargeldgeschäft, Devisen- und Sortengeschäfte sowie das Investmentgeschäft als Wertpapiergeschäft. Ihren Ursprung haben sie in der französischen Bank Crédit Mobilier.

Was sind Beispiele für Universalbanken?

In Deutschland gibt es hauptsächlich drei Gruppen von Universalbanken:

  • Kreditbanken: Hierzu zählen beispielsweise die Deutsche Bank (inklusive Postbank), Commerzbank und UniCredit Bank.
  • Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute: Dazu gehören die Sparkassen mit ihren Landesbanken.
  • Genossenschaftsbanken: Zu dieser Gruppe zählen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Spar- und Darlehenskassen, PSD Banken sowie genossenschaftliche Spezialinstitute.

Sie alle sind Teil des deutschen Bankensystems, das als Universalbankensystem bekannt ist. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 1.600 Banken, wobei der Großteil den Universalbanken zugeordnet werden kann.

Welche Aufgaben haben Universalbanken?

  • Kontoführung und Zahlungsverkehr: Universalbanken sind für die Führung von Konten sowohl für Firmen- als auch Privatkunden zuständig. Sie wickeln den Zahlungsverkehr zwischen diesen Parteien ab.
  • Kreditgeschäfte: Die Vergabe von Krediten an Kunden ist eine weitere wichtige Aufgabe der Universalbanken. Sie bieten verschiedene Finanzierungsmodelle und Konditionen an.
  • Wertpapierhandel: Im Wertpapiergeschäft handeln Universalbanken mit Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren. Sie unterstützen ihre Kunden beim Kauf und Verkauf dieser Finanzinstrumente.
  • Versicherungsgeschäft: Einige Universalbanken bieten auch Versicherungsdienstleistungen an, um ihren Kunden einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
  • Vermögensverwaltung: Für vermögende Privatpersonen sowie institutionelle Anleger übernehmen sie das Wealth Management und optimieren deren Vermögen durch gezielte Anlagestrategien.
  • Investmentbanking: Bei großen Unternehmen sind sie im Investmentbanking tätig, beispielsweise bei der Unterstützung von Börsengängen oder Fusionen und Übernahmen.

Durch dieses breite Spektrum an Dienstleistungen deckt eine Universalbank nahezu alle Aspekte des Bankgeschäfts ab und kann somit verschiedene Kundengruppen – von Privatpersonen über Firmenkunden bis hin zu anderen Banken – bedienen. In Deutschland gibt es etwa 2.000 Kreditinstitute, die mehrheitlich als Universalbanken agieren.

Hier haben wir für dich in einer Grafik, die Aufgaben von Universalbanken kurz zusammengefasst:

Erklärung zu Aufgaben der Universalbank

Welche Bankprodukte bieten Universalbanken an?

Zahlungsverkehr: Universalbanken ermöglichen dir die Abwicklung von alltäglichen Zahlungen, wie Überweisungen oder Lastschriften, mit einem Girokonto.

Platzierungsgeschäft: Sie helfen Unternehmen bei der Platzierung von Wertpapieren am Markt, beispielsweise durch Aktienemissionen oder Anleihen.

Finanzierungen: Kunden erhalten Kredite für unterschiedlichste Zwecke, etwa zur Finanzierung eines Hausbaus oder einer Unternehmensgründung. Dabei kann es sich um Ratenkredite, Dispositionskredite oder langfristige Darlehen handeln.

Geld- und Kapitalanlagegeschäfte: Universalbanken bieten Möglichkeiten zur Geldanlage in Form von Sparplänen, Festgeldkonten oder Wertpapierdepots an. Dazu gehört auch das Vermögensmanagement für Privat- und Firmenkunden sowie institutionelle Anleger.

Universalbanken sind dabei nicht auf ein spezifisches Geschäftsfeld beschränkt, sondern decken ein breites Spektrum an Bankdienstleistungen ab. Hierzu zählen private Kreditbanken, Genossenschaftsbanken und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute

Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Spezialbanken nur auf bestimmte Geschäftsfelder und bieten somit ihren Kunden eine eingeschränkte Palette an Bankprodukten. Insgesamt profitierst du als Kunde von Universalbanken durch ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen und -produkten, die auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

In dieser Übersichtsgrafik siehst du die verschiedenen Bankenprodukte der Universalbanken noch einmal aufgelistet:

Erläuterung der Bankenprodukte der Universalbank

Welche Rolle spielt das Trennbankengesetz im Universalbanksystem?

Trennbankengesetz und Universalbanken: Das Trennbankengesetz ist ein Gesetz, das die organisatorische Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken vorschreibt. Deutschland hat jedoch bisher kein solches Gesetz umgesetzt. Im Universalbanksystem können Banken sowohl Geschäfts- als auch Investmentbanking betreiben.

Einfluss auf Sicherheit und Wettbewerb: Argumente für ein Trennbankensystem sind unter anderem die Sicherheit der Depositen und die Vermeidung von Interessenkonflikten. Andererseits fördert das Fehlen eines solchen Gesetzes den Wettbewerb im Emissionsgeschäft sowie den Risikoausgleich in der Bankbranche.

Vergleich mit dem US-Bankensystem: In den USA galt bis 1999 ein Trennbankensystem, welches durch den Gramm-Leach-Bliley Act aufgehoben wurde. Dies näherte das amerikanische Bankensystem dem deutschen an, wo Universalbanken dominieren.

Was ist der Unterschied zwischen Universalbanken und Spezialbanken?

Der Hauptunterschied zwischen Universalbanken und Spezialbanken liegt in ihrem Leistungsangebot. Universalbanken bieten ein breites Spektrum von Bankdienstleistungen an, während Spezialbanken sich auf bestimmte Geschäftsbereiche oder Kunden fokussieren. In Deutschland gibt es drei Typen von Universalbanken: öffentlich-rechtliche Banken (wie Sparkassen und Landesbanken), Genossenschaftsbanken und Privatbanken.

Öffentlich-rechtliche Banken, wie zum Beispiel die deutschen Sparkassen, sind regional begrenzt tätig und erfüllen oft einen öffentlichen Auftrag. Sie sind im Besitz von Landesbanken, Gemeinden oder Bundesländern. Genossenschaftsbanken, wie Volks- und Raiffeisenbanken, ermöglichen ihren Kunden Mitbestimmungsrechte durch Einlagenfinanzierung und haben eine hohe regionale Präsenz mit einem dichten Zweigstellennetz.

Privatbanken, z. B. Deutsche Bank oder Commerzbank, befinden sich im privaten Besitz und bieten ebenfalls verschiedene Finanzdienstleistungen an. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Spezialbanken, wie etwa private Equity-Investoren oder Bausparkassen, auf ausgewählte Geschäftsfelder – sie decken nicht das gesamte Leistungsspektrum ab, wie es bei dem Universalbanksystem typisch ist.

Hier haben wir für dich noch einmal in einer Grafik den Unterschied zwischen Universal- und Spezialbanken kurz erklärt:

Vergleich zwischen Universal- und Spezialbank

FAQ: Universalbanken

Im folgenden Abschnitt geht es um häufig gestellte Fragen zu Universalbanken. Wir werden uns damit beschäftigen, wie sich Universalbanken und Trennbanken unterscheiden und was das Universalbankensystem eigentlich ist.

  • Wie unterscheiden sich Universalbanken und Trennbanken?

    Zuletzt aktualisiert:

    Universalbanken bieten ein breites Spektrum an Bankdienstleistungen für verschiedene Kundengruppen ohne Einschränkungen. Sie kombinieren klassische Geschäftsbanktätigkeiten mit kapitalmarktbasierten Finanzdienstleistungen, Wertpapiergeschäften und sogar branchenfremden Leistungen wie Versicherungen. Im Gegensatz dazu sind im Trennbankensystem die Bereiche der Geschäftsbanken und der Investmentbanken organisatorisch getrennt, was zu mehr Sicherheit für Depositen und weniger Interessenkonflikten führt.

  • Was ist das Universalbankensystem?

    Zuletzt aktualisiert:

    Das Universalbankensystem bezieht sich auf ein Finanzsystem, in dem Universalbanken alle Arten von Bankgeschäften betreiben und verschiedenen Kundengruppen anbieten dürfen. In Deutschland basiert das System auf drei Gruppen von Universalbanken: Kreditbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.